Projekt «Hofplatz als Bühne»

Dominic Zeller

Themen

Wohnen
Arbeiten
Schule
Holz
Areal
Städtebau
Landschaft

Standort

Melchenbühlweg 8, 3006 Bern

Studiengang

Bachelor Architektur

Modul

Bachelor-Thesis FS 22
Betreutes Wohnen im Chlee

Auszeichnungen

Beste Bachelor-Thesis Architektur
BSA-Preis Bachelor-Thesis Architektur

Projektbeschrieb

Das Projekt besteht aus drei Baukörpern und befindet sich am Grünen Band der Stadtregion Bern im Landschaftsraum mit dem Flurnamen Waldegg. In direkter Nachbarschaft zum Schlosshaldewald und den agrarisch genutzten Freiräumen sowie dem Burgerlichen Waisenhaus aus dem Jahr 1937 von Rudolf Benteli. Zudem sind in der näheren Umgebung verschiedene Landsitze und Bauernhäuser anzutreffen. Die Suche im Entwurf galt dem möglichen ausbau der Siedlungsentwicklung nach aussen. Durch die spezifische Setzung der Neubauten entsteht ein neues Gleichgewicht sozialer Diversität und Privatheit im Aussenraum, welches durch eine Aktivierung unterschiedlicher Nutzungen im Aussenraum entlang der Erschliessungsräume ermöglicht wird. Die drei Neubauten nehmen zudem im Nordwesten der Anlage die Thematik der aktuellen Sanierungsarbeiten und die Verlegung des Haupteingangs der Schulräume auf.

Konzept | Hofplatz als Bühne

Der Hofplatz ist eine Bühne. Die vier Baukörper (ein bestehender und drei neue) bilden einen hofartigen Aussenraum. Mit den erhöhten Laubengängen im Erdgeschoss und den Stufen zum Hofplatz wird dieser zu einer Bühne. Der Hofplatz wird Knotenpunkt der Anlage und die Nutzenden werden Teil der Aufführung oder können durch Aneignung des Schwellenraums der gemeinschaftlichen Erdgeschossnutzung der Institution in die Rolle des Publikums wechseln. Beobachten und Fähigkeiten voneinander lernen in einer intimen Geschlossenheit, das Identität schafft.  Die Aussenräume erhalten klare Nutzungsaufteilung, die in der Gemeinschaft der Institution genutzt werden können und welche die Sinne sowie die sozialen Interaktionen fördern. Hinter den Gebäuden befinden sich grosse, grüne, private Aussenräume, wohin sich die Kinder in ihren Gruppen in einem verlässlichen und konstanten Umfeld zurückziehen können, welches den Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. 

Adresse und Vertrautheit

Die Erschliessung der Neubauten erfolgt über den Hofplatz, welcher dem Platz eine weitere Wichtigkeit verleiht. Die privateren Wohnräume (Begleitetes Wohnen für Familien & Wohngruppen) werden im Obergeschoss angeordnet. Die gemeinschaftlichen Nutzungen finden im Erdgeschoss Platz und werden vom Hofplatz her direkt mit einem eigenen Eingang erschlossen. Der Ausdruck der Architektur nimmt bewusste Bezüge zur regionalen Baukultur auf und vermischt sich mit einem modernen Holzbau. 

Landschaft

Die umliegenden Grünräume haben das Projekt entsprechend mitbestimmt. So richten sich die Neubauten einerseits nach den umliegenden, ruhigen, landschaftlichen Grünräumen aus. Andererseits wird eine lebendige Seite zum Hofplatz gebildet. Zudem trug der Situationsplan von 1940 einen wesentlichen Beitrag dazu bei, wie die Erschliessungsräume mit den Gemüsegärten und dem Beerenpfad ausformuliert wurden und geben diesen Räumen, wie es ursprünglichen im Entwurf geplant war, wieder eine aktive Nutzung zurück.