Mike Zehnder – «Die grösste Freude im Studium sind die vielen Bekanntschaften mit meinen Mitstudierenden und den Dozierenden»

Mike Zehnder lässt in seiner Freizeit gerne mal die Seele baumeln. Meistens ist aber viel los bei dem angehenden Dipl. Techniker Holztechnik. Kaum zurück aus dem Praktikum, wartet in Biel ein letztes intensives Semester auf ihn. Im Interview erzählt er von seinem Praktikum als Projektleiter bei der Hüsser Innenausbau AG und blickt auf die vergangenen Semester an der HF Holz Biel zurück. Nicht zuletzt verrät er seine Tipps für ein erfolgreiches Studium. Ganz zuversichtlich meint er: «Solange du dir über deinen Weg im Klaren bist und diesen konsequent gehst, kommt es bestimmt gut.»

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Warum haben Sie sich für dieses Studium entschieden?

Bereits in meiner Lehrzeit war für mich klar, dass ich in meiner späteren Tätigkeit mit der Planung von Projekten zu tun haben will. Die Erstellung von Plänen und die Suche nach konstruktiven Lösungen bereiteten mir bereits damals wie heute grossen Spass. Die Empfehlung des Studiengangs Dipl. Techniker HF Holztechnik in Biel kam dann von meinem Fachkundelehrer. Nach eigener Recherche war für mich klar, dass ich diesen Studiengang aufgrund des Fokus auf Planung aber auch auf Unternehmensführung, Maschinentechnik u.v.m. angehen will. Ich war mir sicher, damit eine bestmögliche Ausbildung in einem grossen Themengebiet der Schreinereibranche zu erhalten.

Können Sie drei Stichworte nennen, die das Studium beschreiben?

Vielseitig, lehrreich, anspruchsvoll

Was macht Ihnen im Studium besonders Freude?

Ehrlich gesagt, die grösste Freude im Studium sind die vielen Bekanntschaften mit meinen Mitstudierenden und den Dozierenden an der BFH. Alle kommen aus einem anderen Umfeld und bringen verschiedenes Wissen mit. Die Pausen aber auch der Unterricht leben vom Austausch und sind immer sehr spannend. Man erweitert sein Wissen in viele Richtungen. Dies hat mir speziell in meiner Entscheidung für meine weitere Tätigkeit geholfen, da ich auch durch die Erzählungen meiner Kollegen und nicht nur «am eigenen Leib», Erfahrungen aus der ganzen Schweiz und diversen Betrieben sammeln konnte.

Was schätzen Sie an der HF Holz Biel und an Biel als Studienort?

Als stark visuell lernende Person schätze ich sehr, dass hier in Biel den Studierenden ein grosser Maschinenpark zur Verfügung steht, in dem auch während dem Unterricht Besichtigungen gemacht werden. Als Schreiner aus einem kleinen Betrieb mit 2 – 4 Mitarbeitenden war mir sehr vieles nicht bekannt und ich hatte teilweise nicht einmal eine Vorstellung, wie gewisse Maschinen aussehen oder funktionieren. Die Möglichkeit, dies alles direkt vor Ort anzusehen, hat oft geholfen.

Aktuell sind Sie im Praktikum bei der Firma Hüsser Innenausbau AG. Was sind Ihre Aufgabengebiete?

In der Hüsser Innenausbau AG arbeite ich als Projektleiter und betreue selbstständig verschiedene Kundenprojekte. Ich wollte Erfahrungen in der «klassischen» Projektleitung sammeln und entschied mich daher für eine Stelle, in der ich einen klaren Schwerpunkt auf diesen Bereich lege und nicht in verschiedene Abteilungen reinschnuppere. Zu meinen Tätigkeiten gehören alle Arbeitsschritte nach abgeschlossenem Verkauf bis zur Abrechnung. So erstelle ich selbst die Massaufnahme, plane / zeichne die Werkstücke, mache alle Bestellungen, betreue die Produktion sowie Montage und rechne das Projekt am Ende selbstständig ab.

Wie können Sie das in den ersten Semestern Gelernte im Praktikumsalltag einsetzen?

Zu Gute kommt mir vor allem das angeeignete Wissen zu konstruktiven Lösungen und zur Planung. Das setze ich täglich bei meinen Projekten ein. Erlerntes zu Maschinen- & Fertigungstechnik oder zu Projektabläufen im öffentlichen Submissionswesen erleichtern zusätzlich die täglichen Aufgaben und helfen beim Verständnis. Zusätzlich sind unternehmensinterne Thematiken sehr hilfreich, da momentan viel an den internen Prozessen gefeilt wird, wozu ich auch durch meine Diplomarbeit einen Teil beitragen kann.

Mit welchem Thema befassen Sie sich in Ihrer Diplomarbeit?

In meiner Diplomarbeit schaue ich genauer auf die Arbeitsprozesse von Verkauf und Projektleitung und versuche diese durch organisatorische Massnahmen, Anpassungen im Arbeitsprozess und durch die Systemwahl/-nutzung zu verbessern. Mit standardisierten Arbeitsmitteln und optimierten Prozessen sollen so die Durchlaufzeiten im Büro verkürzt werden, den Mitarbeitenden ihre Aufgaben klarer ersichtlich sein und die Kunden schneller und einfacher an für sie wichtige Informationen gelangen.

Im Februar kehren Sie für ein letztes Semester zum Abschluss des Studiums nach Biel zurück. Was sind Ihre Ziele und Pläne für danach?

Nach Abschluss des Studiums möchte ich eine Stelle antreten, in der ich weiterhin in der Projektleitung möglichst für Privatkunden tätig sein kann. Ich würde mir wünschen, in einem Betrieb zu arbeiten, in dem ich mein erlerntes Wissen bezüglich Team- und Unternehmensführung einsetzen kann, ohne dabei zu sehr den Bezug zur Werkstatt zu verlieren. Ein Angebot des Praktikumsbetriebes liegt auf dem Tisch, jedoch muss ich mir zuerst noch über meine Wohnsituation Gedanken machen, da die Stelle weit von meinem aktuellen Wohnort entfernt ist.

Welche Tipps haben Sie für zukünftige Studierende?

Jede*r muss sich über ihre/seine Ziele im Klaren sein. Für mich war das Ziel immer ein Notendurchschnitt von 5.5 zu erreichen und viel Wissen für später zu sammeln. Ob es nun für dich die guten Noten sind, oder ob du «nur» hier bist, um möglichst viel fürs Berufsleben zu lernen und der Notenschnitt sekundär ist, spielt keine Rolle. Solange dir klar ist, worauf du hinarbeitest, solltest du dich darauf konzentrieren und nicht versuchen, alles andere auch auf höchstem Niveau zu stemmen. À la Pareto (den Namen hörst du noch im Studium), Prioritäten müssen gesetzt und deine Zeit eingeteilt werden. Dazu gehört für mich – fast als wichtigster Punkt – auch die Abstimmung von Studium und privaten Freuden. Solange du dir über deinen Weg im Klaren bist und diesen konsequent gehst, kommt es bestimmt gut.

Wer sind Sie als Person neben dem Studium? Wie verbringen Sie am liebsten Ihre Freizeit?

Konträr zum Projektleiterleben geniesse ich die ruhigeren Momente im Leben. Entweder trifft man mich mit dem Familienhund im Wald an oder beim Grillen im Garten mit der Familie. Wenn die Zeit da ist, koche ich gerne ausgiebig und probiere neue Dinge aus. Ansonsten halte ich mich mit verschiedenen Sportarten drinnen oder draussen an der frischen Luft fit und bin quer durch die ganze Schweiz unterwegs. Im Sommer bin ich auch immer wieder an Konzerten und Open-Airs anzutreffen. Wie gesagt darf aber ruhig auch mal ein Wochenende nichts los sein, um nur in der Sonne dazuliegen und die Füsse im nächsten See abzukühlen.

Steckbrief

Departement

Architektur, Holz und Bau

Studium

Dipl. Techniker/in HF Holztechnik Schreinerei/Innenausbau