«Sorglos mobil»: Die Mobilität von morgen erforschen

27.05.2021 Der öffentliche Verkehr wird sich weiter Richtung Flexibilisierung entwickeln, und die Bedürfnisse der Kund*innen in der Mobilität werden vielfältiger. Sie wollen öffentlichen und individuellen Verkehr kombinieren und von Sharing-Möglichkeiten profitieren. Das Pilotprojekt «Sorglos mobil» auf dem Suurstoffi-Areal in Risch-Rotkreuz ZG soll in den kommenden Monaten Hinweise liefern, wie ein entsprechendes Angebot gestaltet werden müsste. Das Institut für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur ISI der Berner Fachhochschule BFH begleitet das Pilotprojekt auf wissenschaftlicher Ebene.

Die Menschen werden nach der Pandemie – trotz neuer Arbeitsformen - wieder vermehrt unterwegs sein. Das Bedürfnis nach Mobilität ist noch immer vorhanden. Doch zugleich wird der Wunsch nach flexiblen und individuellen Mobilitätsangeboten stärker. Viele Nutzerinnen und Nutzer wünschen sich einen Fächer an Fortbewegungsmöglichkeiten, die sie einfach mit Hilfe einer App buchen könnten, und würden auch auf ein eigenes Auto verzichten, wenn Sharing-Möglichkeiten quasi vor der Haustüre nutzbar wären.

Sharing-Fahrzeuge und öV-Guthaben

Nun macht PostAuto gemeinsam mit Zug Estates sowie Mobility, der Mobilitätsakademie und der Berner Fachhochschule den Praxistest. Im Rahmen des Pilotprojekts «Sorglos mobil» erhalten zwischen 20 und 50 Bewohnerinnen und Bewohner des Suurstoffi-Areals in Risch-Rotkreuz ZG die Möglichkeit, die Mobilität von morgen zu testen. Mit einer Abonnementslösung stehen ihnen auf dem Wohnareal Sharing-Angebote für Autos, E-Bikes und Lastenvelos sowie ein öV-Guthaben für den GA-Gültigkeitsbereich zur Verfügung. Zudem haben die Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf die schweizweite Flotte von carvelo2go, Mobility sowie PubliBike. Dadurch sparen sie Kosten für eigene Fahrzeuge und müssen sich nicht um Wartung oder Versicherungen der Fahrzeuge kümmern.

Mehr Flexibilität und Preisvorteile 

Während der 9-monatigen Pilotphase können die Teilnehmenden des Suurstoffi-Areals aus einem von drei Abonnementsangeboten auswählen. Sie bieten 6 Stunden Auto-Nutzung, 16 Stunden E-Bike-Nutzung sowie unterschiedlich hohe öV-Guthaben zu einem attraktiven Preis. Die Fahrzeuge sind auf dem Wohnareal stationiert, die öV-Nutzung wird mit der öV-Ticketing-App Fairtiq abgerechnet. Während der Pilotphase erlässt Zug Estates den Nutzerinnen und Nutzern die Kosten für ihren privaten Parkplatz. Dank «Sorglos mobil» sollen sie bei der Gestaltung ihrer Mobilität möglichst grosse Flexibilität haben, ohne eigene Fahrzeuge besitzen zu müssen, und zugleich von attraktiven Tarifmodellen profitieren. 


Die Registrierung, der Kauf und die Verwaltung eines Bundles (Abonnement) sowie die Aufzeichnung der Bewegungsdaten erfolgt mit einer App, die in der Pilotphase bewusst minimalistisch gehalten ist. Die Teilnehmenden werden während des Pilotprojekts ermutigt, Feedback zu geben, damit PostAuto das Angebot kundenzentriert weiterentwickeln kann. Denn das Pilotprojekt dient auch dazu, für künftige Einsätze von «Sorglos mobil» die richtigen Schlüsse zu ziehen. Deshalb haben die Projekt-Verantwortlichen auch ein Interesse an den getrackten Bewegungsdaten der Projekt-Teilnehmenden. Das Institut für Siedlungsentwicklung und Infrastruktur der Berner Fachhochschule BFH analysiert anhand dieser Daten das Pilotprojekt hinsichtlich der Nachhaltigkeit (CO2-Reduktion). Die BFH behandelt die Daten streng vertraulich und publiziert die Forschungsergebnisse in einer Form, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen zulässt.

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