Strassen als Begegnungszonen

21.05.2021 Im Mai startet in Bern ein raumplanerisches Projekt zur Weiterentwicklung von bestehenden Begegnungszonen. Auf wissenschaftlicher Seite federführend ist die Forschungsgruppe Dencity der Berner Fachhochschule rund um William Fuhrer, Professor im Departement Architektur, Holz und Bau.

Mehr Lebensqualität für alle Altersgruppen – das ist das erklärte Ziel der interdisziplinären Projektgruppe, die aus Vertreter*innen von Fussverkehr Schweiz, Pro Juventute, Atelier OLGa und den beteiligten Städten Bern und Zürich besteht. Im Mai 2021 startet die erste Phase in Bern (Bümpliz Süd), voraussichtlich im Mai 2022 beginnt die zweite Phase in Zürich (Goldbrunnenstrasse). Ein Jahr später sollen die in den ersten beiden Phasen erhobenen Daten bezüglich Frequenzen, Bewegungen und Befindlichkeiten validiert werden.

Im Artikel des Bieler Tagblattes erfahren Sie mehr über die Quartierstrassen der Zukunft.

Bieler Tagblatt | Daniela Deck

Die Bieler Forschungsgruppe Dencity misst in Bern und Zürich den Erfolg eines Quartierprojekts zur Belebung des öffentlichen Raums in Begegnungszonen.

Die Berner Fachhochschule BFH evaluiert die Wirksamkeit von Massnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität in städtischen Wohngebieten. Federführend beim Projekt (2020-2024) ist auf wissenschaftlicher Seite die Forschungsgruppe Dencity um den Bieler Architekturprofessor William Fuhrer im Departement Architektur, Holz und Bau. Benannt ist die Forschungsgruppe in Anlehnung an die englischen Wörter «density» (Dichte) und city (Stadt) undgenau darumgeht es: Will die Gesellschaft unter demraumplanerischen Diktat der Verdichtung dieLebensqualität in Agglomerationsgebieten erhalten, darf der Strassenraum dort künftig nicht mehr allein demVerkehr vorbehalten sein.
Das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Doch Inspiration finden die Projektverantwortlichen sehrwohl in der städtischen Schweiz um das Jahr 1900. Damals teilten sich Pferdewagen, Fussgänger und spielende Kinder den Strassenraum. Dieser war noch nicht von sicherheitstechnischen Normen wie Kurvenradien und Randsteinhöhen bestimmt. Die Gefahren anno dazumal wünscht sich niemand zurück, doch Entschleunigung und Kreativität sollen heute wieder zum Zug kommen.

Mehr erfahren