«Wir stellen dann gezielt die Fragen»

Der Forschungskompetenzbereich Management und Markt-forschung der Berner Fachhochschule BFH widmet sich diesen Fragestellungen seit über 15 Jahren. Teils sind es Projekte mit reiner Beratungsfunktion in einer wichtigen Phase beim Kunden, teils begleitet das interdisziplinäre Team ein Projekt über die ganze Laufzeit. «Wir schauen dabei immer zuerst, was es für das Projekt braucht, was muss man vom Markt wissen», sagt Professorin Birgit Neubauer-Letsch, die den Forschungskompetenzbereich leitet. «Unser Ziel ist es dann, die Informationen schnell, kompakt und neutral als Entscheidungsbasis aufzubereiten.» Neben dem technisch Machbaren stehen Kaufentscheidung und Verkauf im Zentrum, also «Wer würde so etwas kaufen, warum entscheidet er sich für so ein Projekt».

Grosse Datenmengen

Für das Beantworten solcher Fragen greifen die Professorin und ihr Team auf grosse Datenmengen zu. Standardtools helfen bei der Auswertung und Orientierung in der Datenvielfalt. Alleine die Datenbank aller Baubewilligungen der Schweiz umfasst seit dem Jahr 2000 jährlich zwischen 25 000 und über 30 000 Einträge. Deren Anwendungsmöglichkeiten sind breit: Von kleinen regionalen Analysen bis zur grossen Trendanalyse über standardisierte Auswertungen. Letztere werden vor allem von den grossen Bauverbänden geschätzt: «Mithilfe der Auswertungen wird ersichtlich, wo der Trend schweizweit hingeht», so Neubauer-Letsch. Wenn sich daraus weitergehende Fragen ergeben, führt die Professorin mit ihrem Team eigene Befragungen durch. Dabei haben sie sich auf Bauherren, Architekten und Unternehmen in der Baubranche spezialisiert. Weitere Datenquellen sind jene der Bundesämter – und die eigenen: «Wir haben viele Kennzahlen im Gebäudebereich sowie eigene Kennzahlen und Richtwerte, die wir einsetzen können», sagt die Expertin für Marktanalyse.