Strampeln für die Nachhaltigkeit

08.06.2023 Die BFH-HAFL engagiert sich für mehr Nachhaltigkeit. Der erste Nachhaltigkeitstag machte dieses Bestreben sichtbar. Er zeigte Mitarbeitenden und Studierenden Wege auf in eine grünere Zukunft. 

Schwitzen für den Kinofilm.
Schwitzen für den Kinofilm.


Ambitioniert und engagiert: Die BFH will bis 2030 klimaneutral werden. «Die BFH-HAFL als Departement und grüne Hochschule par excellence wird massgeblich zu diesen Zielen beitragen», stellt BFH-HAFL-Direktorin Ute Seeling in Aussicht. «In unserer aktuellen Strategie verfolgen wir die betriebliche Nachhaltigkeit mit Nachdruck. Und wie die BFH erarbeitet die BFH-HAFL bis 2024 eine Roadmap Klimaneutralität, die uns einen klaren Weg vorgibt, wie wir die Treibhausgasemissionen vor Ort immer weiter reduzieren können.» Um die Schritte breit abzustützen, werden relevante Akteure einbezogen – an der BFH-HAFL geschieht dies in Form einer Arbeitsgruppe, Interviews und einer Umfrage.

Nicht auf Lorbeeren ausruhen

Und natürlich durch das Sensibilisieren aller Mitarbeitenden und Studierenden, denn sie sind fürs Erreichen der Ziele zentral. Darum hat die Nachhaltigkeitsgruppe der BFH-HAFL zum ersten Nachhaltigkeitstag auf dem Campus geladen, wo die Klimaziele in Diskussionen und an Führungen greifbar wurden. «Wir machen sichtbar, wo bereits nachhaltig gehandelt wird, aber auch darauf aufmerksam, wo wir uns wie verbessern können – und müssen», so Carla Gross, Leiterin der Nachhaltigkeitsgruppe; verstärktes Engagement brauche es insbesondere beim Thema Mobilität. «Wie wir an die BFH-HAFL pendeln, und welche Fahrten wir während der Arbeit unternehmen, hat einen grossen Einfluss auf unseren CO2-Fussabdruck.»
 

Tobias Messmer erklärt, wie der BFH-HAFL-Waldgarten funktioniert.
Tobias Messmer erklärt, wie der BFH-HAFL-Waldgarten funktioniert.

Den eigenen Konsum erleben

Dazu kommt der tägliche Konsum. Auf dem Weltacker, einer Initiative der Ökonomischen Gemeinnützigen Gesellschaft Bern (OGG) in Kooperation der BFH-HAFL und dem Inforama, wird dieser sichtbar und erlebbar. Mitarbeitende und Studierende der BFH-HAFL sahen im Rahmen einer Führung, wieviel Ackerfläche die 50 weltweit häufigsten Kulturen in Anspruch nehmen. Wird die globale Ackerfläche durch die Anzahl Erdenbürgerinnen und -bürger geteilt, steht jeder und jedem (zumindest in einer gerechten Welt) 2000 Quadratmeter davon zur Verfügung. Diese Zahl gibt die Grösse des Weltackers in Zollikofen vor. Darauf wächst, was Mensch und Tiere ernährt, aber auch Baumwolle für Kleidung oder Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Tabak. Ein «Flächenbuffet» zeigt eindrücklich, wie viel Ackerfläche ein Teller Schnitzel mit Pommes frites oder ein Salatteller mit Brot und Ei beansprucht. Auf einen Blick wird klar, wie stark die Menüwahl die Ackerfläche entweder überstrapaziert oder nachhaltig schont.

Mit voller Kraft in Richtung Klimaneutralität

Ein nachhaltiges Bewirtschaftungssystem ist im Waldgarten der BFH-HAFL zu entdecken:  Ein solches Permakultursystem bringt viele Vorteile mit sich. Die sorgfältig ausgewählten regionalen Pflanzen passen sich gut in den Waldrand ein. Bäume schützen sie vor zu viel Sonnenlicht. Da nur Wildformen gepflanzt werden dürfen, fällt der Ertrag jedoch eher spärlich aus. Doch geht es im Waldgarten nicht primär darum, möglichst viel zu produzieren, sondern ein nachhaltiges Agrarökosystem aufzubauen. 

Die BFH-HAFL tut Einiges in Sachen Nachhaltigkeit – und Carla Gross betont, dass schon Vieles gut laufe: In der Mobilität gibt es etwa eine Partnerschaft mit Publibike, auf dem Campus hat es eine Recycling-Station für verschiedene Altstoffe, der Kaffee in der Mensa fliesst in den Mehrwegbecher und die Nachhaltigkeitsgruppe bringt ihre Expertise in die Curricula der Bachelor-Studiengänge mit ein. Um klimaneutral zu werden, müsse man, so Carla Gross, gemeinsam und mit voller Kraft daran arbeiten. Das machte nicht zuletzt das Velo-Kino am Nachhaltigkeitstag erlebbar: Damit der Film über die Leinwand flimmerte, mussten die Zuschauerinnen und Zuschauer auf dem Velo die dazu nötige Energie «erstrampeln».
 

Nicole Wyss (rechts) demonstriert die global verfügbare Ackerfläche anhand eines Apfels.
Nicole Wyss (rechts) demonstriert die global verfügbare Ackerfläche anhand eines Apfels.

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Rubrik: Publikationen