Über uns
Wir sind ein interdisziplinäres Team mit vielfältigen Methodenkompetenzen der qualitativen und quantitativen sozialwissenschaftlichen Gesundheitsforschung. Wir fördern die partizipative transdisziplinäre Forschung, Entwicklung und Lehre im Departement Gesundheit und setzen damit Impulse zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung.
Leitung
Mit Dr. sc. nat. Heidi Kaspar und cand. Dr. phil. Karin van Holten haben zwei ausgewiesene Forscherinnen die Leitung inne.
Team
Shkumbin Gashi, Wissenschaftlicher Mitarbeiter/Doktorand
Shkumbin Gashi schloss 2017 seinen Master in klinischer Psychologie mit der Masterarbeit «Wahrnehmungsmuster für Mobbing, dessen Natur und Konsequenzen» ab.
Bevor er vor 4 Jahren in die Schweiz zog, arbeitete er in verschiedenen NGOs und Institutionen, wo er sich aktiv für soziale Themen einsetzte und einen wesentlichen Beitrag zum Thema «Mobbing an Schulen» im Kosovo leistete, welches zu dieser Zeit ein unerforschtes Thema in diesem Land war. Als Doktorand im SNF-Projekt «Innovative Home Care Models for People with Comprehensive Care Needs: Caring Community Living Labs» schreibt Shkumbin seine Doktorarbeit an der Universität Bern. Seine Dissertation basiert auf auf einem mixed-methods Design, durch die er die psycho-sozialen Faktoren erforschen will, die das Leben in der Gemeinschaft für ältere Erwachsene beeinflussen.
Shkumbin Gashi verfügt über viel Erfahrung in der quantitativen Forschung und hat des Weiteren einen besonderen Fokus auf die Grounded Theory als Methode gelegt. Seine wissenschaftlichen Interessen liegen in den Bereichen Verhaltensprofilierung, Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit in jedem Alter. Seine Forschungsphilosophie ist, dass erforscht werden soll, was dem Menschen dient, die Möglichkeit hat, umgesetzt zu werden und was eine positive Veränderung hervorbringt.
Anita Schürch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Anita Schürch verfügt über einen Masterabschluss in Soziologie und Kulturanthropologie der Universität Zürich (2018) sowie einen MAS-Abschluss in Gerontologie der Berner Fachhochschule (2007). Erste Forschungserfahrung im Bereich Gesundheit erwarb sie sich an der Careum Hochschule Gesundheit. Davor war sie in unterschiedlichen Funktionen in der Praxis der gemeindlichen Altersarbeit, im Facility Management von zwei Spitälern sowie an der Publikationsstelle einer Hochschule tätig. Ihr besonderes Forschungsinteresse liegt bei alternativen Versorgungsmodellen, welche die Zivilgesellschaft einbeziehen, wie dies in Caring Communities oder der Nachbarschaftshilfe mit Zeitvorsorge der Fall ist. Sie beschäftigt sich zudem mit Selbstorganisation und Autonomieförderung im Rahmen bestehender Versorgungs- und Organisationsmodelle. Den verstärkten und selbstverständlichen Einbezug Betroffener sieht sie als zentralen Ansatz zur Entwicklung nachhaltiger und damit auch zukunftstauglicher Lebens- und Unterstützungsmodelle. Ihr spezielles Augenmerk richtet sie auf den Menschen im höheren Lebensalter.
Marie-Hélène Greusing, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Marie Greusing verfügt über einen Bachelor in Sozialanthropologie (Universität Bern) und einen Masterabschluss in Sozialwissenschaften, mit Schwerpunkt «Migration et Citoyenneté», der Universität in Neuenburg (2019). Erste Forschungserfahrung erwarb sie am Departement Soziale Arbeit der Berner Fachhochschule, im Schwerpunkt «Altersarbeit im kommunalen Sozialraum». Davor war sie für verschiedene NGOs tätig, im Bereich Sozialpolitik, Asyl, Migration und Integration. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin forscht Marie Greusing im Kompetenzzentrum für partizipative Gesundheitsversorgung zu Generationenwohnen in der Langzeitperspektive.
Julius Obinna Ugwu, Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Julius Obinna Ugwu ist Arzt und Forscher mit Interesse an klinischer Praxis und öffentlicher Gesundheit und beschäftigt sich mit aktuellen Gesundheitsfragen aus interdisziplinärer und internationaler Perspektive. Zurzeit arbeitet er an gemeinschaftsbasierten partizipativen Gesundheitsforschungsmethoden und deren Anwendung in Pflegegemeinschaften in der Schweiz und bei internationalen Gesundheitsorganisationen. Er interessiert sich für kosteneffiziente und erschwingliche öffentliche Gesundheitsinterventionen zur Prävention und Kontrolle.
Chantal Britt, Wissenschaftlicher Mitarbeiterin
Chantal Britt verfügt über einen Masterabschluss in Übersetzen der Universität Genf (1996). Nach 15-jähriger Tätigkeit als Journalistin bei Bloomberg News, Swissinfo.ch und als Freelance-Reporterin mit den Ressorts Wirtschaft, Naturwissenschaften und Medizin folgte ein gradueller Wechsel in die Wissenschaftskommunikation. Sie arbeitete über 10 Jahre als Kommunikationsexpertin in gemeinnützigen Forschungsorganisationen, Hochschulen und internationalen Projekten in den Bereichen klinische Krebsforschung, Mikrobiologie, Infektiologie, Humantoxikologie, Tiermedizin und präklinische Forschung.
Im März 2020 erkrankte Chantal an Long Covid und setzt sich seither in verschiedenen Rollen dafür ein, dass Patient and Public Involvement (PPI) in der Schweiz vorangetrieben wird. Sicht, Prioritäten und Erfahrungen von Betroffenen müssen verstärkt in die Forschung und Versorgung miteinbezogen werden, damit öffentlich finanzierten Projekte und Dienstleistungen des öffentlichen Gesundheitswesens für die Gesellschaft relevant und nützlich sind. Chantal hat die Patientenorganisation Long Covid Schweiz gegründet, eine Patienten-Ausbildung (EUPATI) absolviert, fungiert als PPI-Vertreterin für die Beurteilung von Forschungsprojekten für den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) und das Swiss Personalized Health Network (SPHN) und ist selbst aktiv an partizipativen Forschungsprojekten beteiligt. Ihr Fachwissen ist in den Bereichen Partizipative Forschung, PPI und Citizen Science, aber natürlich auch Long Covid und postinfektiöse Erkrankungen sowie Wissenschaftskommunikation.
Dr. Heidi Kaspar, Co-Leiterin
Heidi Kaspar ist promovierte Sozial- und Gesundheitsgeografin. Sie lehrt und forscht seit 15 Jahren zu Partizipation und Sorgearbeit und -beziehungen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: Wohnen und Leben im Alter – mithilfe von Caring Communities und/oder Technologien, transnationale Gesundheitsmärkte und partizipative Methoden. Nach ihrer Dissertation im Bereich der Stadtforschung zu Prozessen des sozialen Ein- und Ausschlusses in der Gestaltung, Verwaltung und Nutzung öffentlicher Räume erforschte Heidi Kaspar im Rahmen eines SNF Postdoc-Projekts und zwei Indo-Swiss Forschungskollaborationen mit Feldforschung in den USA, Indien und Usbekistan, welche Sorge-Arrangements der sogenannte Medizintourismus hervorbringt. Aktuell leitet sie mit Prof. Dr. Claudia Müller (Universität Siegen) zusammen das NFP74-Projekt «Caring Communities Living Labs», das mit einem konsequent partizipativen Forschungsdesign an fünf Standorten in der Deutschschweiz untersucht, inwiefern sich Sorgende Gemeinschaften als Modell eignen, um die Langzeitversorgung zu Hause zu verbessern. Partizipative Ansätze faszinieren Heidi Kaspar, weil sie gängige Hierarchien und Rollen in Forschungsprojekten herausfordern.
Karin van Holten, Co-Leiterin
Karin van Holten ist Sozialanthropologin. Sie beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit dem Thema Sorgearbeit und Langzeitversorgung im häuslichen und intermediären Bereich. Wichtige Schwerpunkte ihrer Forschungstätigkeit sind: pflegende und betreuende Angehörige, Distance Caregiving, transnationale Familienstrukturen, Selbstbestimmung, Leben mit chronischer Krankheit sowie Care Migration und live-in Betreuung. Im Rahmen ihrer Dissertation am Institut für Sozialanthropologie der Universität Bern beschäftigt sie sich mit der «Transnationalisierung in der Langzeitversorgung». Aktuell entwickelt sie gemeinsam mit Care-Migrantinnen und diversen Praxisorganisationen ein Modell für qualitativ gute Betreuung zu Hause bei gleichzeitig fairen Arbeitsbedingungen für die Live-in Betreuer*innen (in Kooperation mit public health services). Die Vermittlung qualitativer und partizipativer Forschungsmethoden auf Bachelor- und Masterstufe wie auch in diversen Weiterbildungsstudiengängen ist ein weiterer Pfeiler ihrer beruflichen Tätigkeiten. Partizipative Methoden fördern die kontinuierliche Weiterentwicklung von Wissen. Gerade in der Auseinandersetzung mit den Perspektiven und Erfahrungen anderer, liegt nach Karin van Holten das Potential wirklich neuer Erkenntnis.