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Lifelogging and design features of alcohol-related smartphone applications

Steckbrief

  • Lead-Departement(e) Hochschule der Künste Bern
  • Förderorganisation Schweizerische Stiftung für Alkoholforschung
  • Laufzeit 01.01.2017 - 30.12.2017
  • Projektverantwortung Harald Klingemann
  • Projektleitung Harald Klingemann
  • Projektmitarbeitende Michael Flueckiger
    Daniel Gatica-Perez (EPFL)
    Linda Sobell (Nova Southeastern University)
  • Partner Nova Southeastern University/USA, Center for Psychological Studies
    EPFL: École polytechnique fédérale de Lausanne, Idiap Research Institute

Die zunehmende Nutzung unterschiedlicher mobiler Technologie im Suchthilfebereich hinkt in Forschung, Behandlung und Prävention den sich verändernden Paradigmen im Gesundheitswesen hinterher. Patientengetriebene Modelle, Selftracking und individuelle Ziele lösen Top-Down-Interventionen ab. Die Untersuchung des Potentials von Smartphone-Apps aus einer Anwenderperspektive steht im Bereich Sucht aber erst am Anfang. Die Studie soll zur evidenzbasierten Verbesserung solcher Apps beitragen, die sich mit Alkoholkonsum und Selfmonitoring Strategien befassen.

Ausgangslage

Bis anhin wurde eine Reihe von Apps entwickelt, die Alkoholkonsum und Selfmonitoring Strategien miteinander verbinden – jedoch stellen nur wenige explizit eine Verbindung zu populären und weitverbreiteten Selftracking-Apps her. Vielmehr konzentrieren sie sich auf das Sammeln von Daten oder auf Kurzinterventionen. Ausserdem wurden Designkriterien in früheren Studien nur am Rande berücksichtigt, obwohl die Akzeptanz und Nutzung einer App sehr stark von seinem anwenderfreundlichen Design abhängt. Ein systematischer, interdisziplinärer Ansatz, der sowohl Know-how aus der Suchtforschung als auch aus dem Kommunikationsdesign miteinander kombiniert, um das Potential von Smartphones entsprechend
zu erschliessen, ist neu.

Vorgehen

Als Basis der Arbeit wird eine Sammlung von Applikationen zusammengestellt, die sich mit Alkoholkonsum befassen und in mindestens einer Landessprache angeboten werden. Nach der Etablierung einer inhaltsbasierten Typologie dieser Apps werden typische Vertreter jeder Gruppe einer kritischen Analyse nach festgelegten Interaktionsdesignkriterien unterzogen. Das Bereitstellen von evidenzbasierten Leitlinien für die Evaluation und Entwicklung geeigneter Werkzeuge sowie für benutzerfreundliche Applikationen, die individuelle Zielsetzungen und deren Überwachung (mit und ohne begleitender Unterstützung) ermöglichen, sind essentiell, um die Mehrheit der unbehandelten Patienten zu erreichen und die Selbstveränderung zu erleichtern. Diese exploratorische Studie dient auch als Grundlage für ein Follow-up Projekt zur Untersuchung langfristiger Nutzungserfahrungen und einer Evaluierung der Auswirkungen verschiedener Arten von Selfmonitoring und Entscheidungsbalancen in Veränderungsprozessen.

Lösung

Erstens soll ein aktuelles Verzeichnis und eine inhaltsbasierende Typologie von alkoholbezogenen Smartphone-Apps erstellt werden, die sich auf die Methodologie früherer Studien stützt. Zweitens soll eine Designanalyse vorgenommen und eine Checkliste entwickelt werden, die Designrichtlinien und Kriterien zur Qualitätsbeurteilung von Tracking-Apps bereit stellt. Drittens werden die obigen Resultate an einer Tagung präsentiert und mit Vertretern der Forschungs-, Behandlungs-, Präventions- und Designcommunities finalisiert.