Aktivierung in der Langzeitpflege

Im Projekt Aktivierung in der Langzeitpflege wird das Aktivierungsangebot der Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen partizipativ evaluiert und daraus Empfehlungen für ein bedürfnisgerechteres Angebot für die Bewohnenden abgeleitet.

Fiche signalétique

  • Département responsable Santé
  • Institut Soins infimiers
  • Unité de recherche Champ d’innovation Santé psychosociale
  • Organisation d'encouragement Autres
  • Durée (prévue) 01.01.2022 - 31.12.2022
  • Responsable du projet Prof. Dr. Eva Soom Ammann
  • Direction du projet Prof. Dr. Eva Soom Ammann
  • Équipe du projet Sabrina Gröble
    Prof. Dr. Eva Soom Ammann
  • Partenaire Genossenschaft Alterszentrum Kreuzl
  • Mots-clés Alter, Lebensqualität, Aktivierung, Alltagsgestaltung, Angebotsevaluation, Qualitätsentwicklung

Situation

In der Schweiz leben rund 15% der über 80-jährigen Personen in einem Alters- oder Pflegeheim. Um die Lebensqualität und das Wohlbefinden ihrer Bewohnenden zu erhöhen, wird in vielen Institutionen Aktivierungstherapie und/oder aktivierende Alltagsgestaltung angeboten. In der Aktivierungstherapie werden die körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten von Bewohnenden mit Hilfe von gezielten Aktivitäten und Tätigkeiten ressourcenorientiert unterstützt, erhalten und gefördert. Diese Interventionen werden dabei über einen längeren Zeitraum durch Aktivierungstherapeut*innen geplant, kontinuierlich durchgeführt, reflektiert und evaluiert. Die aktivierende Alltagsgestaltung wird hingegen spontan durchgeführt und umfasst u.a. Tätigkeiten des Alltags, Rituale oder kulturelle Anlässe. Die Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen (GAZK) verfügt bereits über ein breites Aktivierungsangebot. Gemäss der RESPONS-Studie der Berner Fachhochschule, welche die Lebens- und Pflegequalität in Schweizer Pflegeheimen untersucht hat, scheint das Aktivierungsangebot jedoch nicht den Bedürfnissen der Bewohnenden zu entsprechen. Auch hat die Erfahrung der GAZK gezeigt, dass bestehende Aktivierungsangebote trotz laufendem Engagement zu deren Ausgestaltung teilweise nur spärlich genutzt werden. Das Angebot der GAZK soll daher in diesem Projekt partizipativ evaluiert und Empfehlungen für eine Angebotsanpassung ausgearbeitet werden.

Approche

Um einen raschen, umfassenden und gleichzeitig differenzierten Einblick in die gegenwärtige Praxis der Aktivierungsgestaltung der GAZK, die Bedürfnisse der Bewohnenden, die Sichtweisen und Unterstützungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden sowie die Erwartungen von Angehörigen hinsichtlich Aktivierungsangebote zu gewinnen, werden ethnographische Forschungsmethoden angewendet, die sich an der Rapid Ethnography orientieren. Mittels Beobachtung der Teilnehmenden, alltagsintegrierten Gesprächen und Dokumentanalysen werden Daten explorativ und gleichzeitig systematisch erhoben. Mit dieser Vorgehensweise wird angestrebt, auch Bewohnende in den Evaluationsprozess miteinzubeziehen, die sich an gängigen mündlichen oder schriftlichen Befragungen zur Evaluation von Angeboten nicht beteiligen können oder wollen. Die Analyse erfolgt iterativ und im kontinuierlichen Austausch mit den Bewohnenden und Mitarbeitenden der GAZK.

Résultat

Im Rahmen des Projekts werden Empfehlungen aufbereitet, welche von der GAZK genutzt werden können, um das Aktivierungsangebot sowie die Aufgaben und Tätigkeiten der Mitarbeitenden (Aktivierungstherapeut*innen, Mitarbeitende Pflege aller Stufen) anzupassen, allenfalls auch um den Einbezug von Bewohnenden und Angehörigen in die Gestaltung des Aktivierungsangebots und die Durchführung der Aktivitäten systematischer zu fördern.

Perspectives

Das Vorgehen und die Ergebnisse des Projekts Aktivierung in der Langzeitpflege werden in Form einer Dokumentation von guter Praxis zur Anwendung partizipativer Vorgehensweisen zur Qualitätsverbesserung veröffentlicht.