Synthese-Arbeitspapier zur Patientenbeteiligung

31.08.2022 Im Nationalen Forschungsprogramm «Smarter Health Care» (NFP 74) suchen 34 Forschungsprojekte nach Wegen, die Gesundheitsversorgung in der Schweiz zu verbessern. Die Ergebnisse aus den Forschungsprojekten werden in sechs Synthese-Papieren zusammengefasst.

Eine Synthese widmet sich der Beteiligung von Patient*innen in der Gesundheitsversorgung. Weitere Synthesen befassen sich mit der Qualität der Versorgung, der Koordination und den Versorgungsmodellen, Kosten und Rückerstattung, Daten zur Gesundheitsversorgung und dem Aufbau einer starken Forschungsgemeinschaft. Alle Synthese-Papiere sind in Englisch verfasst und können hier gratis heruntergeladen werden. 

Die Synthese «Beteiligung von Patient*innen» wurde von Milo Puhan, Bernhard Burnand, Reto Auer, Katharina Tabea Jungo, Michael Deml und Christine D’Anna-Huber verfasst. Das Synthese-Papier fokussiert auf folgende Aspekte der Partizipation von Patient*innen:  

  • patient choice  

  • informing patients   

  • shared decision-making  

  • health literacy  

Vier wichtige Handlungsfelder

Das Synthese-Papier betont die Notwendigkeit, Gesundheitsfachpersonen in Patient*innenbeteiligung zu schulen. Es identifiziert zudem folgende vier wichtigen Handlungsfelder für die politische Entscheidungsfindung in der Schweiz:   

  1. Patient*innen als Mitglieder des Pflegeteams: Patient*innen und Dienstleistungsnutzer*innen sowie ihre Familien sollten von den Ärzt*innen in Entscheidungen über ihre eigene Gesundheit einbezogen und als Mitglieder des Pflegeteams betrachtet werden.   

  1. Kuratierte Informationen von hoher Qualität bereitstellen: Patient*innen, Dienstleistungsnutzer*innen, Gemeinschaften und Bevölkerungsgruppen sollten in die Lage versetzt werden, auf verlässliche und angemessene Informationen von Gesundheitsdienstleistern zuzugreifen und diese zu diskutieren, um ihre Gesundheitsentscheidungen zu unterstützen und ihnen zu helfen, sich in verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung zurechtzufinden.   

  1. Stärkung der Patientenorganisationen: Patienten- und Dienstleistungsorganisationen sollten gestärkt, professionalisiert und ihre Finanzierung gesichert werden.   

  1. Richtlinien zur Einbeziehung von Patient*innen in die Forschung: Patient*innen und Dienstleistungsnutzer*innen sollten von Forschenden, politischen Entscheidungsträger*innen und Kliniken aufgefordert und unterstützt werden, sich an der patientenzentrierten Forschung zu beteiligen.  

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Das Synthese-Papier betont die Notwendigkeit, Gesundheitsfachpersonen in Patient*innenbeteiligung zu schulen.

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