FairCare@Home: «Transparenz und Qualität in der Live-in-Betreuung»
Umfassende Betreuung zuhause im Alter ist eine Herausforderung. Wir entwickeln in breiter Partnerschaft Standards und Tools für ein faires Modell der Live-in-Betreuung in der Schweiz.
Steckbrief
- Lead-Departement Gesundheit
- Institut Institut für partizipative Gesundheitsversorgung
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.10.2022 - 30.11.2024
- Projektverantwortung Prof. Dr. Karin van Holten
- Projektleitung Prof. Dr. Karin van Holten
-
Projektmitarbeitende
Shkumbin Gashi
Prof. Dr. Karin van Holten -
Partner
Spitex Bachtel
Swiss Carers
Betreuungsspezialist
CareInfo
Public Health Services
BESA QSys AG
Caritas Schweiz
Pro Senectute Zürich
Spitex Bern
Spitex Burgdorf Oberburg
Spitex Oberaargau AG
Spitex Ostermundigen
Spitex Sarganserland
Spitex Schweiz
Spitex Verband des Kantons Bern
Age Stiftung
Walder Stiftung
Ernst Göhner Stiftung
Amt für Wirtschaft und Arbeit St. Gallen
St. Gallen
Entlastungsdienst Schweiz, Kanton B
Evang. ref. Kirchgemeinde Zürich
Evang.-ref. Kirche
Pro Senectute
Schweizerischer Seniorenrat SSR
SWICA Krankenversicherung
Unia
Accordeos Stiftung
Cornelius Knüpffer Stiftung - Schlüsselwörter Betreuung, Qualität, Live-in Care, Care Migration, Partizipation, Fairness
Ausgangslage
Menschen wollen zuhause leben – auch bei Betreuungs- oder Unterstützungsbedarf. Das Gesundheitssystem deckt Betreuung zuhause jedoch weder personell noch finanziell ausreichend ab. Angehörige leisten viel, stossen aber Grenzen. Das Modell der Live-in-Betreuung schliesst hier eine Lücke. Allerdings steht es u.a. wegen prekärer Arbeitsbedingungen der Betreuungspersonen in der Kritik. Dennoch ist dieses Modell oft die einzige Option für einen Verbleib zuhause. Im Dezember 2021 hat ein Bundesgerichtsentscheid klargestellt: bei Personalverleih gilt das Arbeitsgesetz. Wie geltendes Recht im Alltag wirklich umgesetzt wird, ist eine topaktuelle Frage – und genau hier, setzt das Modell FairCare@Home an. Unsere Vision: Alle involvierten Personengruppen arbeiten zusammen unter der Prämisse, dass es eine faire Verteilung von Pflichten und Aufgaben gibt. - Menschen mit Betreuungsbedarf und ihre Angehörigen erhalten zu Hause qualitativ gute Betreuung und Unterstützung zu einem adäquaten Preis. Sie tragen aktiv zur Einhaltung der rechtlichen Bedingungen bei. - Live-in Betreuungspersonen finden gute Arbeitsbedingungen vor. Regelungen des Arbeitsgesetzes werden eingehalten. Die Live-Ins werden in ihrer professionellen Rolle anerkannt und gestärkt. - Spitex-Organisationen und Betreuungsanbieter sichern durch geregelte Zusammenarbeit eine qualitativ gute und stabile Versorgung. Psychische wie physische Belastungen der betreuten Person, der Angehörigen und der Live-ins werden reduziert.
Vorgehen
Wir entwickeln und testen Tools für die Live-in-Betreuung inklusive der nötigen Konzepte, Richtlinien, Planungs- und Kontrollinstrumente. Darauf basierend formulieren wir Qualitätsstandards für den Einsatz von Live-in-Betreuungspersonen. Wir arbeiten konsequent partizipativ und in breiter Partnerschaft. Wir testen das Modell umfassend in der Praxis und optimieren es unter Berücksichtigung der Erfahrungen der betreuten Personen, der Angehörigen, der Live-in-Betreuungspersonen, der beteiligten Spitex-Organisationen sowie der Personalagenturen/Betreuungsanbieter. Zentral ist die Umsetzbarkeit im Alltag. Dies insbesondere mit Blick auf das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben, die Praktikabilität der Prozesse und der Qualität der Dienstleistungen. Projektphasen: Etappe I «Vorprojekt» FairCare Tandem-Modell (14 Mte.): Zwischen Januar 2020 und Februar 2021 entwickelte eine Gruppe von Fachpersonen einen ersten Entwurf des Modells. Etappe II «Pilotierung und Evaluation» FairCare@Home (26 Mte.): Diese Etappe ist im Herbst 2022 gestartet und gliedert sich in drei Phasen: 1. In der Vorphase bearbeiten drei Arbeitsgruppen Fragen a) zum Modell, b) zur Bedarfsabklärung und c) zu Entlastungsoptionen. 2. Im Herbst 23 startet die eigentliche Testphase mit der wissenschaftlichen Begleitevaluation. 3. In der Transferphase ab Herbst 2024 werden Instrumente und Erkenntnisse anwendungsfreundlich aufbereitet und weiteren Interessierten zugänglich gemacht werden.