Landwirtschaft und Tourismus kommen sich näher

02.07.2018 Mit qualitativ hochstehender Hofgastronomie und agrotouristischen Angeboten zusätzliches Einkommen erwirtschaften: Diversifizierung wird in der Landwirtschaft immer wichtiger. Für die Förderung der Qualität im Agrotourismus haben verschiedene bäuerliche Organisationen, der Schweizer Tourismus-Verband STV und die BFH-HAFL eine Qualitätsoffensive gestartet.

Das Qualitätsbewusstsein wird im Schweizer Tourismus seit langem mit einem speziellen «Q-Programm» erfolgreich gefördert. Diese Erfahrungen lassen sich für den Agrotourismus bestens nutzen. Zur Förderung der Qualität haben nun kantonale Bauernverbände, der Schweizer Tourismus-Verband STV, Bed and Breakfast Switzerland, der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband und die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL der Berner Fachhochschule ein Projekt lanciert.

Neue E-Learning Plattform

Kernelement des gemeinsamen Qualitätsprojekts ist die Entwicklung einer neuen webbasierten E-Learning Plattform für Landwirtinnen und Landwirte. Sie erlaubt es, einen Qualitätslehrgang bequem von zu Hause aus oder unterwegs mit Tablet oder Smartphone zu absolvieren. Bei Bedarf kann bei zahlreichen landwirtschaftlichen Bildungszentren in der ganzen Schweiz ein Unterrichtsmodul zum Thema Agrotourismus besucht werden. Der Ausbildungsnachweis wird zudem vom Schweizer Tourismus-Verband für die Erlangung des weitverbreiteten und in der Branche gut verankerten «Q1-Zertifikats» akzeptiert.

Hochwertige regionale Kulinarik

Neben der Qualität ist auch das richtige Angebot entscheidend: Gemäss einer Marktanalyse der BFH-HAFL aus dem Jahr 2016 sind potenzielle Gäste sehr affin für typisch bäuerliche Kulinarik mit hofeigenen oder regionalen Produkten. Dieses Alleinstellungsmerkmal der Landwirtschaft sollte mit qualitativ hochwertigen Angeboten vermehrt ausgenutzt werden. Besonders das Frühstück mit frischem Brot, Zopf, Butter oder Eierspeisen wird laut Studie von den Gästen sehr geschätzt.

Das gastronomische Angebot lässt sich zudem mit komfortablen Übernachtungsmöglichkeiten und weiteren touristischen Zusatzleistungen wie Mitarbeit auf dem Hof oder speziellen Wellnessangeboten kombinieren. Im Idealfall vereint der Agrotourismus folglich die landwirtschaftliche Produktion mit der touristischen Service-Qualität. Diese Voraussetzungen verlangen nach einer engen Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Tourismus. 

Tagung zum Thema: Qualität im Agrotourismus und regionale Kulinarik

Die Tagung findet am 23. August 2018 von 9.30 bis 16.00 Uhr auf dem Bächlihof in Jona am Zürichsee statt.

Kosten: Anmeldungen bis 15. Juli 80 Franken, danach 95 Franken.

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Rubrik: Dienstleistungen