Christine Lindo – Mit dem MAS Gerontologie zum nächsten Karriereschritt

«Immer mal was Neues» ist Christine Lindos Motto. Dies bringt sie zu den CAS-Studiengängen des Instituts Alter, lässt sie den MAS Gerontologie – Altern: Lebensgestaltung 50+ abschliessen und führt sie an eine neu geschaffene Kaderstelle in der kommunalen Alterspolitik.

Frau Lindo, Sie sind seit kurzem Leiterin «Fachstelle Alter, Integration und frühe Förderung» in einer 4300-Seelen-Gemeinde. Welches ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach meiner Ausbildung zur diplomierten Pflegefachfrau HF arbeitete ich in der neurologischen Klinik am Inselspital. Später folgten Berufsjahre in zwei Alters- und Pflegeheimen. Zuerst als Pflegefachfrau, dann als Wohnbereichsleiterin und schliesslich als Leiterin Pflege und Betreuung. Gleichzeitig war ich stellvertretende Geschäftsführerin des Alterswohnsitzes Urtenen-Schönbühl.

Ihre berufliche Laufbahn ist eindrücklich, basiert sie auf einer zielgerichteten Weiterbildung?

Da tippen Sie richtig! Die praktischen Herausforderungen meines Berufs haben mich von Beginn weg angezogen. Gleichzeitig wollte ich mich geistig fit halten und mich gezielt auf neue Aufgaben vorbereiten. Bereits nach drei Jahren in der Pflege absolvierte ich die Basisausbildung in Management und später das Nachdiplomstudium zur Abteilungsleiterin. Im Jahr 2016 begann ich mein Studium an der Berner Fachhochschule.

Christine Lindo, Portrait
Christine Lindo, Leiterin Fachstelle Alter, Integration, Frühe Förderung der Gemeinde Kehrsatz, besuchte den MAS Gerontologie – Altern: Lebensgestaltung 50+

Am Institut Alter durften wir Sie in Bereichen wie Demenz, Angehörigensupport und Alterspolitik weiterbilden. Jetzt verfügen Sie über einen MAS Gerontologie – Altern: Lebensgestaltung 50+.

Das Erreichte macht mich – als gut Vierzigjährige – ein wenig stolz. Im Rahmen einer Studienarbeit erarbeitete ich das Angehörigenkonzept für meinen damaligen Betrieb. Ich schulte alle Mitarbeitenden und konnte so die Angehörigenarbeit massgeblich verbessern. Der Abschluss des MAS in Gerontologie eröffnete mir nun spannende berufliche Perspektiven.

Seit einigen Wochen stehen Sie nun wieder «mit beiden Beinen» in der Praxis.

Ja, sogar mittendrin. Bei einem Stellenantritt prasselt ja vieles auf einen ein. Bei einer neu geschaffenen Kaderstelle, wie in meinem Fall, ist das wohl noch ausgeprägter. Die im MAS-Studium erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen sind da von Vorteil, gerade dessen Vielseitigkeit hilft mir jetzt die Altersarbeit in der Gemeinde Kehrsatz aufzubauen.

Wie ist Ihr neuer Arbeitsalltag, was sind Ihre Tätigkeiten?

Meine neuen Aufgaben sind äusserst vielseitig und extrem spannend. In meinen ersten Wochen lernte ich viele Menschen kennen: Der heutige Tag begann beispielsweise mit einem Besuch in der Krabbelgruppe, zum Mittagessen traf ich mich mit Seniorinnen und Senioren und anschliessend rekrutierte ich Arabisch oder Tigrinya sprechende Personen für die Vernetzung und Vermittlung in der Integrationsarbeit.

In der Altersarbeit existieren in unserer Gemeinde zahlreiche Angebote – Hilfs- und Unterstützungsdienste etwa – und die Kirche ist in diesem Bereich sehr aktiv. Nun gilt es, die Vielfalt konzeptuell zu fassen und die diversen Anbieter an einen Tisch zu bringen. Die erste Vernetzungsarbeit gelang zum Glück in kürzester Zeit: Zusammen mit dem Elternforum konnte ich die Nachbarschaftshilfe «mitenand – fürenand» ins Leben rufen. Wir bündeln und bewerben eine Vielzahl von Dienstleistungen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen und hoffen nun, dass diese über die Coronakrise hinaus genutzt werden.

Haben Sie abschliessend Tipps für künftige Studierende am Institut Alter?

Macht diesen Schritt, fällt einen Entscheid und beginnt mit der Weiterbildung Eurer Wahl. Das ist der einzige Rat, den ich geben kann. Es lohnt sich in vielerlei Hinsicht: die Praxisorientierung und flexible Kombinierbarkeit der Studiengänge, das Fachwissen der Dozierenden und nicht zuletzt der Austausch mit Studierenden aus unterschiedlichsten Berufsfeldern, aus der ganzen Schweiz. Diese Kontakte schätzte ich sehr und pflege sie auch übers Studium hinaus.

 

Interview: Susanne Kast, Dozentin und Studienleiterin, Institut Alter

 

Persönlicher Steckbrief

Auszeichnungen

2. Platz Senevita Förderpreises «Lebensgestaltung im Alter» 2020 für die Abschlussarbeit «Weiterarbeiten nach der Pensionierung. Potenzial von älteren Pflegemitarbeitenden in der Langzeitpflege»