Nationalfonds fördert Projekt zu Sozialer Arbeit in der Jugendstrafuntersuchung

09.05.2025 Die Förderung des Forschungsprojekts «Strafen, schützen, erziehen? Perspektiven auf die fallbezogene Massnahmenfindung in der Jugendstrafuntersuchung» ermöglicht neue Perspektiven darauf, wie Jugendliche, Eltern und Fachkräfte den Prozess der Jugendstrafuntersuchung erleben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) geförderte Forschungsprojekt beleuchtet die vielschichtige Rolle der Sozialen Arbeit innerhalb der Schweizer Jugendstrafjustiz. 

  • Erstmals werden multiperspektivisch die komplexen Dynamiken der fallbezogenen Abklärungen durch die Soziale Arbeit beleuchtet. 

  • Die Forschung möchte aufzeigen, wie gesellschaftliche, institutionelle und machtbezogene Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit aller Beteiligten prägen. 

Im Fokus des Projekts steht die vielschichtige Rolle der Sozialen Arbeit in den Schweizer Jugendstrafbehörden. Besonders im Umgang mit jugendlichen Intensivtäter*innen bewegen sich Sozialarbeitende in einem Spannungsfeld zwischen Schutz, Erziehung und Sicherheit. Die Untersuchung wird erstmals multiperspektivisch die komplexen Dynamiken der fallbezogenen Abklärungen durch die Soziale Arbeit beleuchten. Hierfür werden in vier Kantonen qualitative Interviews mit Jugendlichen, deren Eltern sowie Sozialarbeitenden und Jurist*innen durchgeführt und nach der Methode der Grounded Theory ausgewertet.

Ziel der Forschung ist es, die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Erlebnisse systematisch miteinander zu verknüpfen und aufzuzeigen, wie gesellschaftliche, institutionelle und machtbezogene Rahmenbedingungen die Zusammenarbeit aller Beteiligten prägen. Mit diesen Erkenntnissen schliesst das Projekt wichtige Wissenslücken und bietet fundierte Impulse für die sozial- und kriminalpolitische Praxis.

Die BFH freut sich für Projektleiterin und Dozentin Simone Brauchli über die bedeutende Förderzusage. Diese unterstreicht die wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung des Forschungsvorhabens und stärkt die BFH als praxisrelevante Forschungsstätte der Sozialen Arbeit.

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