Weiterbildung: Pensionierung und Arbeitsbeginn

15.10.2019 Ende November tritt Elsmarie Stricker, Dozentin und Leiterin Bildung am Institut Alter ihre Pensionierung an.

Elsmarie Stricker startete vor mehr als 12 Jahren ihre Arbeit an der BFH beim damaligen Kompetenzzentrum Gerontologie. Im Laufe der Jahre hat sie die Weiterbildung am Institut Alter massgeblich aufgebaut, weiterentwickelt und vorangetrieben – insbesondere im Bereich Demenz und Lebensgestaltung.

Die Koordination der Weiterbildung übernimmt nun Susanne Kast, die seit Anfang September beim Institut Alter arbeitet. Die Dozentin und Studienleiterin bringt viel Erfahrung mit. So war sie in den letzten sechs Jahren Leiterin Weiterbildung des Schweizer Berufsverbands für Pflegefachpersonal Sektion Bern.

Elsmarie Stricker

Elsmarie, du hast mehr als 12 Jahre beim Institut Alter und dem vorherigen Kompetenzzentrum Gerontologie gearbeitet. Was hat dir an deiner beruflichen Tätigkeit am meisten Freude gemacht?

 

Im Zentrum stand für mich von Anfang an die Bildungsaufgabe: Menschen auf einem Stück ihres Weges begleiten zu können. Dazu gehört für alle Beteiligten – auch für mich selber – sich mit relevanten Fragen und Themen auseinanderzusetzen, sich dabei auch selber zu reflektieren und daran weiterzuentwickeln. Wenn sich dadurch auch in der konkreten beruflichen Praxis der Teilnehmenden etwas bewegt, wird Bildung zu einer der spannendsten und lohnendsten Aufgaben, die es gibt.

Mit welchen Aufgaben hast du dich hauptsächlich befasst?

 

Inhaltlich haben mich die Themen der Betreuenden Angehörigen, der Demenz sowie der Sozialen Beziehungen im Alter am meisten beschäftigt. Die konkreten Aufgaben reichten von der Konzipierung entsprechender Curricula, über die Leitung von Studiengängen bis hin zu einer übergeordneten Aufgabe in der Koordination und Verantwortung für den gesamten Weiterbildungsbereich im Institut Alter. Dienstleistungsprojekte – z.B. die Beratung von Gemeinden im Zusammenhang mit ihrem Altersleitbild – sowie die Projektleitung einer kleineren qualitativen Studie zu Pflegenden Angehörigen kamen ergänzend und bereichernd dazu. 

Was waren die grössten Herausforderungen?

 

Grosse Herausforderungen stellten die immer wieder neuen Rahmenbedingungen für das Institut Alter und die Weiterbildung dar. Inmitten der unzähligen grösseren und kleineren Reorganisationen den Hauptauftrag nicht aus den Augen zu verlieren und bestmöglich zu erfüllen, das war nicht immer einfach.

Wie hat sich dein Aufgabengebiet über die Jahre verändert?

 

Stand zu Beginn vor allem die direkte Aufgabe als Studienleiterin im Zentrum, so nahmen über die Jahre die koordinierenden, konzipierenden Aufgaben zu. So lag das Gewicht zunehmend darin, im Rahmen eines immer breiter und modularer werdenden Bildungsangebots eine inhaltliche und strukturelle Kohärenz zu bewahren.

Was ist – neben deiner Pensionierung Ende November – dein eigener, persönlicher Bezug zum Thema Alter? 

 

Natürlich wird es vorerst einmal darum gehen, diesen Schritt in die Pensionierung selber bewusst zu vollziehen, mit allen Chancen, die sich dadurch ergeben, aber auch mit allen Fragen, die sich neu stellen werden. Dabei bin ich mir durchaus bewusst, dass es ein Privileg ist, sich bereits über Jahre mit der Gerontologie beschäftigt zu haben. Für mich ist klar, dass Körper, Geist/Seele und das Soziale, sowie die Natur auch in Zukunft ihren Stellenwert haben sollen. Ebenso ist aber auch klar, dass eine Pensionierung für mich nicht heissen wird, mich aus der gesellschaftlichen Verantwortung zu verabschieden – auch bezogen auf das Thema Alter. Wie das aber in Zukunft aussehen wird, möchte ich im Moment bewusst noch offenlassen.

Worauf freust du dich im Rahmen deiner Pensionierung am meisten? 

 

Sicher darauf, meine Zeit freier einteilen zu können! Ich freue mich, wieder vermehrt meinen inneren Rhythmen und Bedürfnissen Raum geben zu können, Schöpferisches zum Zuge kommen zu lassen, mir wichtige Beziehungen aktiv zu gestalten.

Susanne Kast

Susanne, seit gut eineinhalb Monaten arbeitest du nun beim Institut Alter. Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen hast du deine Stelle als Studienleiterin angetreten?

 

Im Institut Alter mitzuarbeiten, erfüllt mich zuallererst mit Freude. Bereits konnte ich mich in persönlichen Kontakten von der breitgefächerten Fachkompetenz und vom grossen Engagement überzeugen, welche hier gebündelt vorhanden sind. In meiner neuen Herausforderung als Studienleiterin wird es mein Bestreben sein, daraus unser Weiterbildungsangebot bedarfsorientiert weiterzuentwickeln. Glücklicherweise werde ich von Elsmarie Stricker, Maja Grolimund Däpp und dem ganzen Team aufmerksam und sorgfältig in meine zukünftigen Arbeiten eingeführt.

Mit welchen Aufgaben hast du dich bisher befasst?

 

In meinen ersten Wochen im Institut Alter habe ich mich mit dem aktuellen Weiterbildungsangebot im Spannungsfeld von Politik und Lebensgestaltung im Alter beschäftigt. Ich entwickle aus dem heutigen CAS Alterspolitik drei voneinander unabhängige Fachkurse, welche auch einzeln besucht werden können. Ausserdem beschäftige ich mich mit dem Potenzial des CAS Gerontologie als praxisorientierte Wissenschaft. 

Was waren bisher deine Herausforderungen?

 

Seit jeher haben mich die Herausforderungen rund um den Transfer von wissenschaftlicher Analyse und Reflexion hin zur handfesten Berufs- und Lebenspraxis interessiert, wie auch der Transfer in die andere Richtung. Etwa im Rahmen der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen oder von Pflegefachpersonen.

Was möchtest du in den kommenden ein bis zwei Jahren bewegen?

 

Aus Bedürfnissen, Ideen, Lösungen und Konzepten in der Altersplanung soll sich ein praxisorientiertes Weiterbildungsangebot entwickeln, das die unterschiedlichsten Berufsfelder bedient. Damit möchte ich Interessierte auch in anderen Landesteilen und – so hoffe ich – in neuen Berufsfeldern erreichen.

Was ist dein eigener, persönlicher Bezug zum Thema Alter?

 

Meine Mutter konnte kürzlich ihren 92. Geburtstag feiern und im persönlichen Umfeld erreichen manche gerade ihr Pensionsalter. Ich persönlich befinde mich im späteren Berufsalter. Mit anderen Worten: Ich bin umgeben von Akteurinnen und Akteuren, die sich in genau jenen Lebensphasen befinden, die auch meine beruflichen Inhalte und Herausforderungen ausmachen. Hier beobachte ich täglich, welcher Reichtum, welche Impulse und welche Kreativität von diesen lebenserfahrenen Menschen ausgehen. Hier hole ich meine Inspiration und auch die Freude an meiner neuen Herausforderung im Institut Alter. 

Rubrik: Weiterbildung