Mikrotechnik in der Gemälderestaurierung

20.06.2019 Als vielversprechender Ersatz für herkömmliche Klebetechniken in der Konservierung und Restaurierung von Gemälden gelten Klebstoffgitter. Die Dimensionen der Gitter betragen wenige hundert Mikrometer. Etablierte Verfahren aus der Mikrotechnik könnten deshalb zur Herstellung solcher Gitter genutzt werden.

Eine verantwortungsvolle Konservierung und Restaurierung einzigartiger Kunstwerke beruht auf drei Schlüsselkriterien: minimale Intervention, mindestens 50 Jahre Alterungsbeständigkeit und grösstmögliche Reversibilität der hinzugefügten Materialien. Herkömmliche Klebstoffe erfüllen diese Anforderungen bei Leinwandverklebungen an Gemälden nicht. Die Verklebung einer Leinwand ist nötig, wenn diese stark gealtert oder beschädigt ist und mit einem Stütztextil und einem Kleber stabilisiert werden muss. Bei gängigen Schmelzklebern, die bei 65-90°C verarbeitet werden, besteht die Gefahr von Hitzeschäden und Deformationen der Malschicht. Flüssige Klebstoffe eignen sich nicht, denn sie bewirken einen hohen Klebstoffeintrag, starke Penetration und folglich eine Versteifung von Gemälden. Neue Methoden zur Leinwandverklebung sind deshalb gefragt.

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