Spurensuche am digitalen Tatort

30.01.2020 Kriminelle Kräfte finden im Internet immer ausgeklügeltere Methoden, um an fremdes Eigentum zu kommen. Mit einem neuen Studiengang reagiert die Berner Fachhochschule auf Bedürfnisse aus Wirtschaft, Militär und Behörden.

Bankräuber alter Schule stehen vor einem Problem: Geld wird immer mehr digital. Der Serverraum löst den Banktresor ab. Die gute Nachricht: Gewalt oder Fachwissen, wie man einen Tunnel gräbt, reichen nicht mehr, um fette Beute zu machen.
Die schlechte Nachricht: Nun bestehlen findige Kriminelle neben Banken vor allem kleine Fische wie Sie und ich – digital, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Hatten vor zehn Jahren die Cyberkriminellen noch vornehmlich die «technological Exploitation», das Aufspüren von Schwachstellen bei Geräten im Fokus, ist es heute die Schwachstelle Mensch. Kaum jemand weiss dies besser als Bruce Nikkel. Der Kanadier arbeitet seit über 20 Jahren als Cybersicherheitsexperte bei einer Schweizer Bank. Die von ihm gegründete Forensik-Abteilung feierte bereits ihr 15-jähriges Bestehen. Nikkel ist von der Wucht, mit der das Internet in den letzten Jahrzehnten die Welt veränderte, beeindruckt: «Der digitale Wandel ist fundamental und riesig – es braucht ganz neue Skills für die Verbrechensbekämpfung.» Seine weitere Tätigkeit als Dozent am Departement Technik und Informatik der Berner Fachhochschule (BFH) und sein internationales Netzwerk öffneten dem Professor Tür und Tor: Im April 2020 startet an der BFH der von Nikkel initiierte Masterstudiengang im Bereich Digitale Forensik und Cyber Investigation.

Mehr erfahren