«Die langen Sommertage haben mich beeindruckt» - leben und studieren in Dänemark

25.11.2022 Ich bin Florian, studiere Wirtschaftsingenieurwesen und konnte, trotz Corona, ein Auslandssemester in Dänemark antreten. Obwohl ich gerne weiter weg in eine noch fremdere Region der Welt gereist wäre, konnte ich Abenteuer erleben, meinen Horizont erweitern und Freundschaften knüpfen, an die ich von Zuhause aus keinesfalls herangekommen wäre.

Florian Meichtry
Florian Meichtry: «Die Chance, ein Auslandssemester zu absolvieren, ist unbedingt zu ergreifen»

Vorbereitung auf die Reise

Wegen der Corona-Pandemie hatte ich kaum Zeit, mich auf das Auslandsabenteuer vorzubereiten. Die ständige Unsicherheit der Reisebestimmungen und der wöchentlich wechselnden Regeln führten dazu, dass ich erst knapp ein halbes Jahr vor meiner Abreise angefangen habe, Infos zum Thema «Study Abroad» zu sammeln.

Für mich war klar, dass ich nicht in ein deutschsprachiges Land wollte. Die Herausforderung, in eine komplett fremde Umgebung einzutauchen, sprach mir zu und so entschied ich mich gegen eine Schule in Deutschland oder Österreich. Wegen meiner Spontaneität und der begrenzten Auswahl an Partneruniversitäten standen mir nicht mehr viele Möglichkeiten offen. Es ging also nach Dänemark. Leider konnte ich meine Reise aber Corona-bedingt erst antreten, als das Semester schon begonnen hatte. Ich nahm also vorerst nur online teil. 

Das war aber im Nachhinein gar nicht so schlecht, denn ich lernte auf diese Weise schon einige meiner Mitstudenten und Mitstudentinnen kennen und wusste einigermassen, was mich dann vor Ort erwarten würde. Ausserdem konnte ich mir über die Bekanntschaften aus dem virtuellen Klassenzimmer ein WG-Zimmer organisieren. 

Alltag

Als ich dann tatsächlich in Dänemark angekommen war, änderte sich an meinem Schulalltag nur wenig. Der Unterricht wurde weiter nur online durgeführt. Auf dem Campus war ich nur äusserst selten. Davon liess ich mich aber nicht einschüchtern und ging trotzdem viel mit dem Netzwerk, das ich mir unterdessen aufbauen konnte, auf kleinere Reisen und Ausflüge. 

Gewohnt habe ich zuerst in einem kleinen Vorort, in dem kaum junge Leute leben. Für Anlässe und Freizeitaktivitäten bin ich dann in die Stadt gegangen. Mich haben vor allem die langen Tage im Sommer beeindruckt. 

Im Unterricht gab es auch einige Unterschiede zu meinem Studienalltag in Biel. Wir mussten uns intensiv auf den Unterricht vorbereiten und uns in die bevorstehenden Themen einlesen. Im Unterricht wurde dann dafür sehr viel diskutiert. Ausserdem gab es weniger Hausarbeiten, dafür viele eigenständige Projekte. 

Nach dem Semester

Zum Semesterende bin ich für zwei Monate in die Grossstadt Aarhus gezogen. Auf mich wirkten die Stadt und deren Bewohner*innen extrem offen, lebendig und freundlich. So fühlte ich mich da schnell sehr wohl. Am meisten beindruckt haben mich die langen Tage im Sommer. Es wurde kaum dunkel, was die Lebenslust und Positivität in Aarhus sicherlich miterklärt.

Heimkehren

Als sich meine Reise langsam dem Ende zuneigte, verspürte ich bereits Vorfreude auf Zuhause. Obwohl mich viele Familienmitglieder und Freunde während des Semesters besuchen gekommen waren, freute ich mich, sie alle wieder regelmässig zu sehen. Und trotzdem: ein bisschen länger Dänemark hätte mir auch nicht weh getan.

Die Chance, ein Auslandssemester zu absolvieren, ist unbedingt zu ergreifen. Das Wichtigste an solch einem Erlebnis sind die Kontakte, die man im Fremden knüpft. Unter anderem dank der neu entstandenen Freundschaften habe mich in diesem halben Jahr von neuen Seiten kennengelernt und konnte mich persönlich stark weiterentwickeln. 

Steckbrief

Departement

Technik und Informatik

Studiengang

BSc Wirtschaftsingenieurwesen

Studiensemester

5. Semester (inzwischen 6.)

Jahrgang

1996

Studienort im Ausland

Horsens, Dänemark

Partnerhochschule

VIA University Collage

Studienprogramm

Value Chain Management

Zeitraum Austauschsemester

Februar bis Juli 2021 (Frühlingssemester)

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