Matthias Stürmer über das gescheiterte IT-Grossprojekt der Stadt Bern

21.09.2023 Die Einführung einer neuen Fallführungssoftware für die Stadt Bern ist gründlich misslungen. Im «Bund» kritisiert Matthias Stürmer vom Institut Public Sector Transformation die «Blauäugigkeit» der Stadt.

Nach dem Base4Kids-Debakel habe es der Gemeinderat erneut versäumt, ein grosses Informatikprojekt sauber einzuführen, erklärt Matthias Stürmer. «Die Probleme deuten darauf hin, dass die Software nicht ausgereift und nicht unter realen Bedingungen getestet worden ist.»

Der Leiter des Instituts Public Sector Transformation kritisiert den Entscheid, die Software auf einen Schlag einzuführen und nicht zuerst mit einer kleineren Gruppe zu testen. «Die Stadt war blauäugig und hat gehofft, dass dann schon alles gut kommt», sagt Stümer. Aber auch auf Emineo werfe die misslungene Einführung kein gutes Licht.

Laut der Entwicklungsfirma Emineo hat man in Zusammenarbeit mit Bern verschiedene Einführungsszenarien skizziert und sich für einen Big Bang entschieden. Bei einem sanften Roll-out hätten komplexe Prozesse während einer Übergangszeit über zwei Systeme synchronisiert werden müssen. Mitarbeitende hätten in dieser Zeit zwei Systeme (alt und neu) bedienen müssen, was zu einer erheblichen Mehrbelastung geführt hätte.

Mehr erfahren

Rubrik: Forschung