Integrierte Photovoltaik im Betrieb

23.10.2019 Die Strom produzierende Photovoltaikfassade ist noch ziemlich jung. Nur wenige haben mit ihrem Gebrauch längere Erfahrung. Wenn es jemanden gibt, der über den Betrieb solcher Systeme systematisch Informationen sammelt, dann ist es Professor Urs Muntwyler. An der Sitzung der Innovationsgruppe CO2-neutraler Gebäudepark (IG CnG) des energie-cluster.ch vom 19. September 2019 vermittelte der Photovoltaik-Pionier und Vorsteher des PV Labors der Berner Fachhochschule in Burgdorf interessante Einsichten.

Auch mögliche Risiken von Photovoltaikanlagen werden näher betrachtet. So untersucht das PV Labor beispielsweise Brandfälle mit PV-Modulen und die Kreuzkompatibilität von Steckern. Bei der Suche nach den Brandursachen hat die Hochschule die Kompetenz und die Erfahrungen der Installateure unter die Lupe genommen und das Alterungsverhalten von solchen Verbindungen untersucht. Auch Temperatur- und Oberflächenanalysen werden angestellt, um den Ursachen von Bränden

Fragen des Betriebs betreffen auch die Photovoltaik-Wechselrichter. Es hat sich herausgestellt, dass bei grösseren dezentralen PV Anlagen oft die Leistung des Anschlusskabels nicht ausreicht. Kann man hardwaremässig die Eingangsleistung der Wechselrichter überdimensionieren, ohne dass das Gerät beschädigt wird? Die Antwort gab in diesem Fall das Swiss Competence Energy Center «zukünftige Stromnetze» SCCER-FURIES, dessen Mitglied das PV Labor ist. Sie lautete: Die Wechselrichter können mit 200 % Photovoltaikstrom betrieben werden, solange die Gleichstrom-Spannungswerte im Bereich der vom Hersteller genannten Bereich bleiben.

Das PV Labor untersucht auch Schäden, die im Zusammenhang Schnee- und Windlasten, Modul- oder Wechselrichterausfälle oder Bypass Dioden/Hot Spots stehen. Für die Analysen werden mitunter Drohnen verwendet, die mit Infrarotkameras ausgerüstet sind.

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