Government after Shock Event

20.11.2020 Als Reaktion zur Krise lud die OECD zu einer globalen Reflektion zum Wirken von Regierungen ein – das Institut für Public Sector Transformation (IPST) der BFH Wirtschaft war dabei.

Was können Regierungen aus der aktuellen Krise lernen, um vor weiteren Krisen gewappnet zu sein? Weltweit fanden in der zweiten Novemberhälfte Gespräche rund um diese Frage im Rahmen des zweitägigen global vernetzten Anlasses Government After Shock mit Vertreter*innen von Regierungen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und der Bevölkerung statt. Mit einem internationalen Workshop zum Thema "Grenzüberschreitendes Vertrauen für unsere digitale Zukunft", trug das IPST zu diesen Gesprächen bei.

Die über 60 lokalen Gespräche widmeten sich alle denselben übergeordneten Fragen: 

  • Was müssen wir nach der Krise hinter uns zurücklassen?
  • Was müssen wir nach der Krise beibehalten?
  • Was müssen wir nach der Krise anders machen?

Diskutiert wurde unter anderem zu den Themen digitale Verwaltung, nachhaltige Entwicklung und Innovation im öffentlichen Sektor. Einen Überblick gibt es im Blog-Artikel der OECD. Am zweiten Tag des Anlasses fanden Panels und Diskussionen mit hochrangigen Mitgliedern von Regierungen statt. Die Diskussionen gaben u.a. einen Ausblick darüber, in welche Richtung sich Regierungen entwickeln müssen, um zukünftigen Krisen resilient gegenüber zu treten.

Der vom IPST in Zusammenarbeit mit Fluxcompass (Hong Kong) organisierte Workshop initiierte den Dialog mit Personen, die üblicherweise in Policy-Diskussionen weniger zu Wort kommen. Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nahmen aus Asien (Hong Kong, Singapore und Shenzen) und der Schweiz (Bern, Basel, Zürich, Vevey) teil. Die Resultate des Workshops flossen in die Diskussionen des zweiten Tages ein, zudem werden sie in einen noch in diesem Jahr erscheinenden Bericht der OECD und einen aufwändigeren Call to Action einfliessen.  

Ein erster Überblick der im Workshop erarbeiteten Resultate gibt dieser Artikel auf LinkedIn.

Die Krise hat gezeigt, dass es Regierungen braucht und dass sie eine wichtige Rolle in der Gesellschaft einnehmen. Zudem wurde festgehalten, dass die Welt heute zu komplex und zu viele Unsicherheiten aufweist, als dass fertige und perfekte Lösungen innerhalb des öffentlichen Sektors allein entwickelt werden können und die Einbindung von Bürger*innen und Unternehmen in der Lösungsentwicklung daher auch stark an Relevanz gewinnt. Eine erste Einschätzung der Trends, die die Diskussionen erkennen lassen, sind Folgende:

  • Lernen und Experimentieren als wichtige Ansätze zur Bewältigung von Komplexität und Unsicherheiten
  • Inklusion von allen Teilen der Gesellschaft in der Entwicklung von Lösungen und Policies
  • Daten als wichtige Basis für Entscheidungen und für die Entwicklung von Policies

Dank dem #GovAfterShock wurden viele Gespräche geführt, die ein erstes Gefühl für die Herausforderungen und Bedürfnisse geben, vor denen der öffentliche Sektor, aber auch die Bevölkerung, die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes stehen. Nun ist es wichtig, in der Schweiz diese lokalen Gespräche weiterzuführen und den Kreis der Gesprächsteilnehmenden zu erweitern.

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