Zukünftige Trainer*innen in eigenweltorientierter Kommunikation gesucht

11.10.2021 Im Rahmen des Innovationsprojektes «Interaktionsschulung für Angehörige von Menschen mit Demenz» sucht das Institut Alter Fach- und Privatpersonen, die sich an der 18-tägigen Pilotdurchführung als Kommunikationstrainer*in ausbilden möchten.

Mit einer Demenzerkrankung verändert sich das Verhalten der Betroffenen. Unter anderem gestaltet sich die Kommunikation schwieriger und belastet das familiäre Zusammenleben. Um diese Situation zu entspannen, sind Angehörige darauf angewiesen, Kommunikation neu zu lernen und so auch beglückende Momente für beide Seiten zu ermöglichen. Ein am Institut Alter entwickeltes Interaktionsmodell stellt dafür die eigenweltorientierte Kommunikation ins Zentrum. 

Die Eigenwelt von Menschen beschreibt ein tief verankertes Personsein als ein zusammenhängendes Gebilde von Fühlen, Wollen und Denken. Dieses emotionale Bedeutungsnetzwerk an Erfahrungen, Kompetenzen und Daseinsthemen hält die Persönlichkeit der Demenzerkrankten im Innersten zusammen. Menschen mit Demenz leben in der Angst, den Bezug zu ihrem Selbst und ihrem Umfeld zu verlieren. Dies drückt sich situativ unterschiedlich in Eigensprache und Eigenbewegung aus. Eigenweltorientierte Kommunikation zielt darauf ab, den fragilen Selbstbezug von Menschen mit Demenz immer wieder von Neuem zu stärken. Sie nutzt dafür Elemente der Gesprächsmethode Idiolektik und der Bewegungslehre Kinaesthetics. Eigenweltorientierte Kommunikation ermöglicht es Angehörigen, die Innenwelt des Menschen mit Demenz anzusprechen und zur Entfaltung zu bringen. Die entsprechende «Interaktionsschulung für Angehörige von Menschen mit Demenz» (ISAD) wird gegenwärtig von der BFH und Alzheimer Bern in Pretest- und Pilotdurchführungen evaluiert.

Pilotkurs zur Ausbildung von Trainer*innen

In der Pilotdurchführung sollen ISAD-Trainer*innen ausgebildet werden. Im Anschluss werden die Absolvent*innen in der Lage sein, einen zwölfteiligen Kurs für Angehörige von Menschen mit Demenzerkrankungen anzubieten. Die Trainer*innen-Ausbildung umfasst drei Module mit je sechs Kurstagen und findet zwischen August 2022 und April 2023 an der BFH statt.

Gesucht sind Personen, die Erfahrungen im familiären oder institutionellen Zusammenleben mit Menschen mit Demenz haben und die Bedeutung der Kommunikation für die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen kennen. Erwartet werden Offenheit, an einem Innovationsprojekt mitzuwirken, ein spürbares Interesse, sich differenziert mit der eigenen Kommunikation auseinanderzusetzen, und die Motivation, das angeeignete Wissen und Können weiterzugeben. 

Zulassung + Anmeldung

Die Zulassung erfolgt im Rahmen eines persönlichen Gesprächs mit Bernhard Müller (Projekt- und Schulungsleiter Institut Alter) und Silvia Manser (Fachberaterin Alzheimer Bern). Für die Teilnahme am Pilotkurs fallen keine Gebühren an. Die Teilnehmenden unterzeichnen im Gegenzug eine Vereinbarung, in der sie sich u.a. zur vollständigen Teilnahme des Kurses, zur Durchführung eines eignen, selbst akquirierten Kurses mit Angehörigen sowie zur Erhebung und Zurverfügungstellung von Evaluationsdaten verpflichten. 

Sind Sie interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
 

Rubrik: Forschung, Weiterbildung