Neues ausprobieren oder bei Bewährtem bleiben? - eine Studie über Innovation und Scheitern

20.01.2023 Sind Unternehmer*innen eher bereit, innovative Geschäftsstrategien zu implementieren, wenn wir Ihren Fokus weg vom kurzfristigen Profit lenken? Diese Fragestellung untersuchte unser Forscher Christian Zihlmann zusammen mit Elisa Matthewes von der Universität Fribourg und Anis Nassar Leiter Circular Economy Innovation and Business Engagement am World Economic Forum, in einer randomisierten kontrollierten Studie.

Innovationen sind von Natur aus riskant. Die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns ist gross. Etwas Neues auszuprobieren erfordert deshalb Mut zum Risiko. In einer randomisierten kontrollierten Studie haben Christian Zihlmann von unserem Institut Applied Data Science & Finance zusammen mit Elisa Matthewes und Anis Nassar untersucht, ob man das Risiko des Scheiterns in der Wahrnehmung der Studienteilnehmer*innen reduzieren und somit innovatives Verhalten fördern kann. Studienteilnehmer*innen führten in der Studie ein Unternehmen und hatten die Wahl zwischen der Implementierung von einer bekannten, gut erprobten Geschäftsstrategie, und einer neuen, noch unerprobten Strategie. Letztere repräsentiert innovatives Verhalten und ist mit einem Risiko behaftet. Die Forschenden testeten, ob sie die Aufmerksamkeit der Unternehmer*innen von diesem Risiko weglenken können, indem sie die Teilnehmer*innen auf den Prozess der Innovation fokussieren statt auf das Resultat der Innovation.  

Das Ergebnis: Die Forschenden stellten jedoch fest, dass diese Massnahme nicht wirkte, um innovatives Verhalten zu fördern. Die Studie unterstreicht einerseits, wie herausfordernd es ist, ein ideales Innovationsumfeld zu gestalten. Zudem zeigt die Studie, wie wichtig es ist, Massnahmen in Unternehmen zu evaluieren, bevor man sie einführt. Denn selbst sorgfältig konzipierte Massnahmen können sich als unwirksam erweisen oder sogar kontraproduktiv sein. Fazit: Innovatives Verhalten zu fördern ist kein einfaches Unterfangen. 

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