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So resilient ist die Schweizer Alpwirtschaft
09.07.2025 Wie geht es der Schweizer Alpwirtschaft wirklich? Eine neue Studie von Agroscope und BFH-HAFL liefert überraschende Antworten – und konkrete Vorschläge für mehr Resilienz.
Die Schweizer Alpwirtschaft steht vor grossen Herausforderungen: Klimawandel, Arbeitskräftemangel und zunehmender Druck durch Grossraubtiere wie den Wolf setzen die Betriebe unter Druck. Während sich die Käseproduktion als widerstandsfähig zeigt, geraten Landschaftspflege und Personalbindung ins Hintertreffen – das zeigt eine neue Studie von Agroscope und der BFH-HAFL.
Besonders problematisch: Die Weidenutzung nimmt ab, Randflächen verbuschen oder werden wieder bewaldet. Gleichzeitig fehlt es an gut geschultem, langfristig verfügbarem Alppersonal, wie Agrarsoziologin Sandra Contzen von der BFH-HAFL in der Studie ausführt – ein Schlüsselfaktor für Wissenserhalt und Betriebsqualität. Auch das aktuelle Direktzahlungssystem ist laut den Forschenden zu unflexibel: Es berücksichtigt weder klimabedingte Schwankungen im Pflanzenwachstum noch das tatsächliche Weidepotenzial in guten Jahren.
Was jetzt zu tun ist
Die Studie schlägt deshalb vor, Direktzahlungen dynamischer zu gestalten, innovative Ansätze wie Waldweiden oder robuste Tierarten zu fördern und digitale Hilfsmittel wie Drohnen einzusetzen. Zentral bleibt jedoch: bessere Löhne, faire Arbeitsbedingungen und nachhaltige Personalführung – damit die Alpwirtschaft auch in Zukunft bestehen kann.
Die Ergebnisse wurden ursprünglich in der Fachzeitschrift Agricultural Systems publiziert und in Agrarforschung Schweiz für ein breiteres Publikum aufbereitet.