Verleihung Schweizerischer Maturaarbeitspreis 2022

06.05.2022 Anfang April wurden drei Gewinner*innen für den Schweizerischen Maturaarbeitspreis gekürt: Janne Edel, Sivathas Shrijan und Antonin Hausamman.

Wie wurde die Menstruation dargestellt? Was bringt der Krieg mit sich? Wie kann ich «Gleichgewicht» abbilden? Das sind die Themen der diesjährigen Gewinner*innenarbeiten des Schweizerischen Maturaarbeitspreises.

Der Maturaarbeitspreis der HKB richtet sich an Gymnasiast*innen, welche sich in ihrer Maturaarbeit mit der eigenen künstlerischen Praxis auseinandersetzen. Er wird jährlich vom Bachelor-Studiengang Vermittlung in Kunst und Design verliehen. Auch dieses Jahr erreichten uns spannende Projekte aus allen Sprachregionen der Schweiz. Die Vielfalt der Projekte ist gross, aber alle widerspiegeln das Leben der jungen Menschen: Sie zeigen, was sie beschäftigt, wie sie ihre Umwelt wahrnehmen und wo sie hinwollen. Als Gewinner*innen sind drei sehr unterschiedliche Projekte ausgewählt worden: Janne Edels Arbeit «Mens View», Sivathas Shrijans Graphic Novel «Am Ende sterben sie alle» und Antonin Hausammans Videoinstallation «L’importance du peu».

Die Arbeiten werden am 19. Mai 2022 ab 18.30 Uhr im Rahmen des SCHAUFENSTER an der Fellerstrasse 11 in Bern ausgestellt und prämiert.

Fotografische Porträtserie

 Mit ihrer Arbeit «Mens View» zeigt Janne Edel, wie der weibliche Menstruationszyklus in unserem kulturgeschichtlichen Umfeld über die Jahre hinweg dargestellt und behandelt wurde. Ausgehend von verschiedenen Mythen und Geschichten aus unterschiedlichen Epochen hat sie eigene Kleidungsstücke angefertigt, Looks entworfen und diese schliesslich mit Models in Szene gesetzt. Das Ergebnis ist eine fotografische Porträtserie von sieben Mythen über die Menstruation.
 
Schule: Kantonsschule am Burggraben St. Gallen
Betreuende Lehrperson: Eva Rekade

Eine junge Frau in rötlichem Licht mit diversen Strumpfhosen und Unterhosen und gestrickten Ärmeln und Büstiers, einem Netzstoff vor dem Gesicht haltend. an den hochgehaltenden Händen und Armen hängen rote Fäden herunter.
Ein Foto aus der Porträtserie von Janne Edel.

Graphic Novel

Sivathas Shrijan ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Seine Eltern stammen aus Sri Lanka. Der Inselstaat im Indischen Ozean ist von einer kriegerischen Geschichte geprägt, weshalb es nur verständlich ist, dass dieses Thema bei den betroffenen Angehörigen auf Unbehagen stösst. In seiner Graphic Novel «Am Ende sterben» sie alle, greift Sivathas eine dieser Geschichten auf. Mit grosser Sorgfalt und Nachdenklichkeit zeigt er in dieser Geschichte die Brutalität und Verzweiflung, die der Krieg mit sich bringt.
 
Schule: Kantonsschule Zürcher Oberland
Betreuende Lehrperson: Thierry Perriard

Zwei junge Menscen liegen in einer Wiese unter blauem Himmel in der Dämmerung. Bild steht senkrecht.
Titelbild der Graphic Novel von Sivathas Shrijan

Videoinstallation

Ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen als professioneller Tänzer und einer kurzfristigen Unfähigkeit, seine Leidenschaft aufgrund eines Unfalls fortzusetzen, hat sich Antonin Hausamman aus Lausanne der Herausforderung gestellt, in einer Videoinstallation, «L'importance du peu», Gleichgewicht durch Ruhe und Spannungsaufbau darzustellen. Das Werk wirkt zunächst statisch und ruhig, birgt aber im weiteren Aufbau eine nervenaufreibende Dramaturgie.
 
Schule: Gymnase du Bugnon, Ours, Lausanne
Betreuende Lehrperson: Léonore Baud

Aufnahme des Ortes der Installation: verfleckter Betonboden, weisser (Eimer) mit Projektor und zuhinterst im Bild die Leinwand mit einem blauen Jungengesicht.
Aufnahme der Installation