Armutsmonitoring Solothurn
Ausgehend vom Armutsmonitoringmodell von BFH und Caritas werden im Projekt die Grundlagen für eine periodische Armutsbeobachtung im Kanton Solothurn erarbeitet.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Soziale Arbeit
- Institut(e) Institut Soziale Sicherheit und Sozialpolitik
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.09.2024 - 31.12.2025
-
Projektleitung
Lukas Schlittler
Prof. Dr. Oliver Hümbelin
Ausgangslage
Aufgrund der föderalen Strukturen der Schweiz liegt die Verantwortung für die Armutspolitik hauptsächlich bei den Kantonen. Die Möglichkeiten zur Armutsbeobachtung auf Kantonsebene haben sich in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Dank technologischer Fortschritte bei der Datenverarbeitung und verbesserter Datenlage können Administrativdaten heute für die Armutsforschung genutzt werden. Auf dieser Grundlage haben die Berner Fachhochschule BFH und Caritas Schweiz ein Modell für ein Armutsmonitoring entwickelt. Die Verantwortlichen des Kantons Solothurn haben die BFH gebeten, gemeinsam mit der ETH die Umsetzung eines Armutsmonitorings auf der Basis dieses Modells zu realisieren.
Vorgehen
Ziel des Projekts ist es, eine erste Durchführung des Armutsmonitorings für den Kanton Solothurn zu realisieren. Das von der BFH und der Caritas Schweiz entwickelte Modell für ein Armutsmonitoring basiert dabei auf der Nutzung von Steuerdaten, die mit weiteren Registerdaten ergänzt werden.
In der Studie wird die Armutssituation im Kanton Solothurn aufgezeigt. Aus präventiver Sicht ist es wichtig, Armut nicht nur anhand etablierter Indikatoren wie absoluter Armut oder dem Bezug von Sozialleistungen zu messen. Deshalb wird im Kernmodul eine mehrperspektivische Betrachtung mit fünf Basisindikatoren vorgeschlagen. Gemäss dem vorgeschlagenen Modell werden für die Untersuchung der Armutssituation für das Jahr 2022 folgende Indikatoren berechnet: Absolute Armut, Armutsgefährdung, Armut unter Einbezug von finanziellen Reserven, Armut und Ungleichheit, Nichtbezug von Sozialhilfe. Die Pilotdurchführung ist so angelegt, dass das Armutsmonitoring regelmässig aktualisiert werden kann.
Vorgesehen sind zudem vertiefende Module zu den Themen: Kinder- und Familienarmut, Working poor und Wohnen.