Gender and Nutrition In childhood (GeNI)
Das Projekt untersucht geschlechtsspezifische Unterschiede in der Ernährung von 6- bis 17-Jährigen. In dieser Lebensphase können sich geschlechtsspezifische Normen, Verhaltensweisen und Ernährungsmuster fürs Erwachsenenalter entwickeln.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Gesundheit
- Institut(e) Ernährung und Diätetik
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.08.2025 - 31.12.2029
- Projektleitung Prof. Dr. Tamara Bucher
- Projektmitarbeitende Katja Uhlmann
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Partner
ZHAW
Università della Svizzera Italiana
Universität Zürich
KInderspital Zentralschweiz - Schlüsselwörter Ernährung, Ernährungsmuster, Geschlecht, Kinder, Jugendliche, mixed methods
Ausgangslage
Kinder und Jugendliche sind besonders vulnerabel und Ernährungsgewohnheiten aus dieser Lebensphase können bis ins Erwachsenenalter bestehen. In der Schweiz sind 15.3 % der Kinder und Jugendlichen übergewichtig und 5.9 % adipös. Die Pubertät stellt zudem eine sensible Phase der Geschlechtsidentifikation dar. Studien mit Erwachsenen zeigen geschlechtsspezifische Unterschiede in den Ernährungsmustern. Wenig ist jedoch darüber bekannt, wie sich solche Unterschiede bereits in der Kindheit und Jugend zeigen und im Verlauf dieser Entwicklungsphasen verändern. Für die Schweiz liegen hierzu bislang keine Daten vor. Ziel des Projekts ist es, geschlechtsspezifische Ernährungsmuster und -konzepte bei Kindern und Jugendlichen zu identifizieren und damit in Verbindung stehende Faktoren zu untersuchen (z.B. sozioökonomische oder kulturelle Faktoren).
Vorgehen
Das Projekt gliedert sich in drei Teile und verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz. Es wird in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), der Università della Svizzera italiana, der Universität Zürich und dem Kinderspital Zentralschweiz durchgeführt. In einem ersten Schritt werden in einer quantitativen Sekundäranalyse geschlechts- und altersspezifische Ernährungsmuster von Kindern und Jugendlichen anhand des menuCH-Kids-Datensatzes untersucht. Anschliessend werden semistrukturierte Fokusgruppeninterviews mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt, um geschlechtsspezifische Konzepte im Ernährungsverhalten zu identifizieren. Die Ergebnisse der quantitativen Sekundäranalyse und der qualitativen Erhebung werden danach zusammengeführt, um ein vertieftes Verständnis der Ernährungsweisen von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz zu gewinnen.
Ausblick
Die gewonnenen Erkenntnisse können in die Entwicklung gezielter Präventionsstrategien einfliessen, die darauf abzielen, ausgewogene Essgewohnheiten zu fördern und das Risiko nichtübertragbarer Krankheiten im Erwachsenenalter zu verringern. Die Ergebnisse sollen in die Praxis umgesetzt werden, beispielsweise mit Broschüren und Informationsmaterialien, die auf Multiplikatoren (z. B. Kinderärztinnen und -ärzte, Lehrpersonen) sowie auf Eltern und Kinder zugeschnitten sind.