- Forschungsprojekt
Explorative Forschung für die Entwicklung eines innovativen elektrischen Rollstuhls
Das SCI-Mobility-Labor will einen innovativen elektrischen Rollstuhl entwickeln, der sich nach vorne, nach hinten und zur Seite neigen kann – und zwar mithilfe von vier unabhängigen Armen, deren Enden mit Rädern versehen sind.
Steckbrief
- Institut(e) Institute for Human Centered Engineering (HuCE)
- Förderorganisation Stiftung für die Forschung für Menschen mit Behinderungen (FRH)
- Laufzeit (geplant) 01.05.2024 - 01.11.2024
- Projektmitarbeitende SCI-Mobility Team
- Schlüsselwörter Rollstuhl, Prototyp, dynamisches Verhalten, Beeinträchtigung
Ausgangslage
Das Ziel ist einfach: Die während der Fahrt im Rollstuhl zu verspürenden Kräfte sollen bestmöglich kompensiert werden. Gerade in Kurven kann die auftretende Seitenkraft unangenehm sein, insbesondere wenn die Rumpfmuskulatur des Nutzers oder der Nutzerin beeinträchtigt ist. Dasselbe gilt für das Beschleunigen und den Bremsvorgang. Das Konzept mit den vier unabhängigen Armen ermöglicht es nicht nur, die auftretenden Kräfte auszugleichen, sondern gewährleistet im Vergleich zu vielen anderen elektrischen Rollstühlen ein viel flüssigeres und vielseitigeres dynamisches Fahrverhalten. Der Prototyp könnte sich beispielsweise an unebenes Gelände anpassen, über Hindernisse hinwegfahren und sogar Treppen überwinden.
Alle im Rahmen des Projekts erzielten Entwicklungsfortschritte sollen die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen verbessern, haben diese sich doch noch viel zu oft in städtischen Gebieten fortzubewegen, die für ihre Mobilitätshilfsmittel ungeeignet sind.
Auf der Grundlage eines mechanischen Konzepts, das bereits Gegenstand der Arbeiten am SCI-Mobility war, geht es nun darum, eine Kontrollstrategie zu entwickeln und die Pläne für den Prototyp zu verbessern, damit dieser gebaut werden kann.
Vorgehen
Mit Unterstützung der Stiftung für die Forschung für Menschen mit Behinderungen (FRH) führt das SCI-Mobility bis November 2024 ein exploratives Forschungsprojekt durch. Dies ist der letzte Schritt vor dem Prototypenprojekt. Die Vision von SCI-Mobility besteht darin, sicherzustellen, dass der Prototyp die Bedürfnisse von Personen, die täglich einen Elektrorollstuhl nutzen, weitestgehend erfüllt. Aus diesem Grund werden Interviews mit zwei direkt betroffenen Personen geführt. Daraufhin kann ein Fragebogen ausgearbeitet werden, der sich an möglichst viele Betroffene in der Schweiz richtet. Die Ergebnisse der Umfrage dienen als Grundlage für die Entwicklung eines Prototyps, der ihren konkreten Wünschen und Bedürfnissen entspricht. So soll verhindert werden, dass sich die Entwicklerinnen und Entwickler in Konzepten verlieren, die zwar technisch interessant sind, aber nicht wirklich den Anforderungen von Menschen mit Behinderungen entsprechen.
