Unternehmerisches Denken und Handeln an Berufsfachschulen in der Schweiz

Die Schweiz hat eines der besten Ökosysteme für Entrepreneurship. An Berufsfachschulen fehlt jedoch eine systematische Integration des Themas. Im Rahmen des Pilotprojektes testen wir die Einführung in der beruflichen Grundbildung.

Steckbrief

  • Lead-Departement Wirtschaft
  • Institut Institut Innovation and Strategic Entrepreneurship (IISE)
  • Forschungseinheit Strategisches Unternehmertum
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit (geplant) 01.08.2018 - 31.07.2022
  • Projektverantwortung Prof. Dr. Sebastian Gurtner
  • Projektleitung Prof. Dr. Susan Müller
  • Projektmitarbeitende Josh Levent
  • Partner Berufsbildungszentrum Olten
    Pädagogische Hochschule Zürich
    Universität Freiburg
    Solothurner Handelskammer
  • Schlüsselwörter Unternehmerisches Denken und Handeln, Entrepreneurship, Berufsfachschule, Gründungsausbildung

Ausgangslage

Die Schweiz verfügt über ein ausgezeichnetes Entrepreneurship Ökosystem. Dies umfasst unter anderem die politischen Rahmenbedingungen, die Bedingungen für F&E, Unterstützungsprogramme für Jungunternehmen und ein hohes Ausbildungsniveau in der Bevölkerung. Darüber hinaus ist das Thema «Entrepreneurship» an den meisten Hochschulen der Schweiz sehr gut verankert. Studierende können an Entrepreneurship-Kursen teilnehmen, um erste Einblicke zu erhalten. Studierende, die an einer eigenen unternehmerischen Idee arbeiten, haben Zugang zu verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten. Allerdings gibt es einen blinden Fleck. Es gibt zwar mehrere überzeugende extracurriculare Initiativen, aber eine systematische Integration des Themas «Unternehmerisches Denken und Handeln» fehlt derzeit in der beruflichen Grundbildung. In den letzten Jahren haben Politiker*innen in vielen europäischen Ländern Entrepreneurship als relevante, berufliche Kompetenz erkannt und fördern das Thema im Rahmen nationaler Strategien. Die Schweiz hat es jedoch bisher versäumt, ein kohärentes Konzept zur Stärkung unternehmerischer Fähigkeiten in der Berufsbildung umzusetzen. Dies ist angesichts der Bedeutung der Berufsbildung für die Schweiz besorgniserregend: Jährlich beginnen mehr als zwei Drittel eines Jahrgangs – rund 75'000 Jugendliche – eine Berufsausbildung.

Vorgehen

Ein Konsortium bestehend aus Vertreter*innen des Berufsbildungszentrums Olten, der Berner Fachhochschule, der Universität Fribourg, der Pädagogischen Hochschule Zürich sowie der Solothurner Handelskammer haben sich zusammengeschlossen und die Initiative «Unternehmerisches Denken und Handeln an Berufsfachschulen der Schweiz – Ökonomische, soziale und ethische Dimensionen» lanciert. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, das validierte Lehr-/Lern-Programm «myidea.ch» systematisch in das Schweizerische Berufsbildungssystem zu integrieren. Ein Pilotprojekt zur Einführung des Programms in vier Kantonen (Bern, Solothurn, Tessin, Wallis) in drei Sprachregionen wird vom Schweizerischen Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI unterstützt. Die Kernelemente der Initiative lassen sich wie folgt beschreiben: • Der pädagogische Ansatz des Programms myidea.ch zeichnet sich dadurch aus, dass die Lernenden an einer eigenen Geschäftsidee arbeiten, Wissensinput und -anwendung miteinander verknüpft werden, das Bewusstsein der Lernenden für soziale und ökologische Aspekte ihrer Geschäftsidee geschärft wird und «negatives Wissen», d.h. das Verständnis, wie etwas nicht funktioniert, vermittelt wird. • Umfassende Evaluationen des Teacher-Trainings sowie der Implementierung von myidea.ch stellen sicher, dass eine kontinuierliche Weiterentwicklung auf Basis empirischer Daten erfolgen kann. • Das Programm wird durch ausgebildete Multiplikator*innen verbreitet.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 4: Hochwertige Bildung