Rückblick: 43. Face to Face Meeting Exportrisiko-Monitor 2019

18.04.2019 Am 43. Face to Face Meeting referierten Experten zu Risiken und Absicherungsmassnahmen von Schweizer Exportunternehmen. Dabei wurde klar, wogegen sich exportierende Unternehmen wappnen müssen: am meisten Sorgen bereiten das Währungs- sowie Konjunkturrisiko und politische Konflikte, wie der Brexit oder der Handelsstreit zwischen den USA und China.

Rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Wirtschaft und Bildung trafen sich am 11. April 2019 anlässlich des 43. Face to Face Meetings im Switzerland Innovation Park Biel/Bienne. Vier Experten referierten zu Risiken und Absicherungsmassnahmen von Schweizer Exportunternehmen. Als Grundlage dienten die Resultate der Umfrage des Exportrisiko-Monitors 2019, den die BFH gemeinsam mit der Kreditversicherungsunternehmung Euler Hermes bereits zum fünften Mal durchgeführt hat.

Das Face to Face wurde regional eingeleitet: Cédric Müller, Vorstandsmitglied des Handels- und Industrievereins Biel-Seeland und Leiter Firmenkunden Biel/Bienne Credit Suisse, erwähnte, dass das Seeland mit seinen vielen exportierenden Firmen von Exportrisiken besonders betroffen ist. Zwar sind die KMUs aktuell zuversichtlich, allerdings bereiten geopolitische Gefahren, wie die Brexit-Frage und der Handelsstreit USA-China, ihnen auch zunehmend Sorgen. 


Dr. Paul Ammann, Leiter Forschungsgruppe International Management BFH, präsentierte in seinem Referat die Umfrageresultate des Exportrisiko-Monitors 2019. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr der Swiss Export Risk Index SRX präsentiert, der die Betroffenheit der Unternehmen von allen in die Befragung einbezogenen Risiken aufzeigt. Nach wie vor wird das Währungsrisiko als am gewichtigsten gewertet und generell kann die Stimmung als weniger optimistisch als vor einem Jahr bezeichnet werden. Er erwähnte auch, dass grössere Unternehmen sich viel proaktiver gegen Risiken absichern als kleinere Unternehmen.


Mark Schulz, Director Risk, Claims & Collection bei Euler Hermes Schweiz, konzentrierte sich auf drei schwerwiegende Risiken: das Konjunkturrisiko, politische Risiken und Delkredererisiko. Er betonte, dass der andauernde Handelskrieg USA-China auf die EU einen grösseren negativen Einfluss haben wird, als auf die beiden involvierten Länder.


Das Praxisbeispiel folgte am Schluss: Reto Leuenberger, Chief Financial Officer bei Brugg Cables, erklärte, dass für ihn das Fremdwährungsrisiko am grössten sei, gefolgt vom Delkredererisiko. Anschliessend veranschaulichte er anhand zweier Beispiele, wie die Firma selbst Opfer von Cyber-Attacken und dem Risiko der ungenügenden Rechtssicherheit wurde.


Nach den spannenden Präsentationen folgte eine angeregte Fragerunde, welche beim anschliessenden Apéro individuell fortgesetzt wurde.

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Rubrik: Dienstleistungen, Institute for ICT-Based Management ICTM