Thailand und die BFH forschen gemeinsam an Herzfrequenzschwankungen von gelähmten Menschen

Ärztinnen und Ärzte sollen zukünftig anhand einfacher Messungen von Herzfrequenzschwankungen den gesundheitlichen Zustand eines Menschen besser einschätzen und verstehen können. Diese Schwankungen sind jedoch bei gelähmten Personen oft sehr schwach, wodurch der Gesundheitszustand von Betroffenen schwer zu bestimmen ist. Mit dieser Problemstellung beschäftigt sich die Berner Fachhochschule BFH zusammen mit der thailändischen Khon Kaen University in einem gemeinsamen Forschungsprojekt.

Nachdem im Oktober 2019 die Forschungspartner der Universität Khon Kaen beim Institut für Rehabilitation und Leistungstechnologie IRPT in Burgdorf zu Besuch waren, reiste nun Institutsleiter Prof. Dr. Kenneth J. Hunt in den Nordosten von Thailand, um das gemeinsame Forschungsprojekt voranzutreiben. Bei dem rund einwöchigen Besuch an der medizinischen Fakultät der thailändischen Universität wurden 20 Datensätze von Messungen mit querschnittsgelähmten Patienten analysiert und diskutiert. «Die Herzfrequenz jedes Probanden wurde 24 Stunden lang gemessen», sagt Prof. Dr. Hunt. «Das Ziel ist, insgesamt 95 Menschen mit Querschnittslähmung in der Studie einzuschliessen», erklärt er weiter. Der Besuch wurde, nebst dem Beschluss über das weitere Vorgehen für die formelle Datenanalyse, durch ein Referat von Prof. Dr. Hunt zum Thema Rehabilitationstechnik abgerundet. 

Die thailändischen Forschungspartner sind beim Projekt für die klinischen Aspekte verantwortlich, wie die Patientenrekrutierung oder die Durchführung von Messungen. Das IRPT unter der Leitung von Prof. Dr. Kenneth J. Hunt sorgt sich im Gegenzug für die technischen Aspekte, wie die Entwicklung der Software für die Datenanalyse der Herzfrequenzschwankungen sowie die anschliessende Analyse der Daten. Das Forschungsprojekt wird vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI finanziell unterstützt.