Suizidprävention: SERO-App 1.0 ab sofort verfügbar

28.02.2023 Um Suizide und Suizidversuche zu reduzieren, lancierte die Luzerner Psychiatrie in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsförderung Schweiz, der Berner Fachhochschule und weiteren Partnern das Projekt SERO. Die im Projekt entwickelte SERO-App kann nun in der ersten Version heruntergeladen werden.

Nach eineinhalb Jahren Entwicklungsarbeit, intensiven Testungen und Feedbackrunden von Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen ist es so weit: Die SERO-App ist kostenlos in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch ab sofort in den gängigen Stores (Apple App Store und Google Play) erhältlich. Die App ist eine Innovation in der Suizidprävention in der Schweiz und bietet Unterstützung vor, während und nach suizidalen Krisen.

Die Selbstmanagement-App wurde im Rahmen des Projekts SERO (Suizidprävention Einheitlich Regional Organisiert) entwickelt. An der Entwicklung beteiligt waren auch Forschende des Instituts für Medizininformatik I4MI der Berner Fachhochschule BFH. Die App ermöglicht es suizidgefährdeten Personen und ihren Angehörigen, jederzeit geeignete Schritte zur Suizidprävention einzuleiten. Sie beinhaltet folgende Elemente:

  • Möglichkeit der Kontaktierung von Bezugspersonen und Notfallnummern
  • Sicherheitsplan
  • Digitale PRISMTM-S-Platte zur Selbsteinschätzung der Suizidalität (visuelles Instrument zur Einschätzung des Suizidrisikos)

SERO auf einen Blick

SERO ist ein Projekt der Luzerner Psychiatrie AG (lups) gemeinsam mit der Gesundheitsförderung Schweiz sowie weiteren Träger- und Partnerorganisationen. Es setzt sich in den Kantonen Luzern, Obwalden und Nidwalden dafür ein, Suizidversuche zu verhindern und die damit zusammenhängende Inanspruchnahme von Gesundheitsdienstleistungen im Versorgungsgebiet der lups zu reduzieren. In den Jahren 2021 – 2024 werden gemäss den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit vier zentrale Massnahmen umgesetzt:

  • Etablierung der PRISM-S-Methode (visuelles Instrument zur Einschätzung des Suizidrisikos)
  • Einsatz eines Sicherheitsplans
  • Durchführung von ensa-Kursen «Erste-Hilfe-Gespräche über Suizidgedanken»
  • Entwicklung einer Selbstmanagement-App für suizidgefährdete Personen

Mit SERO soll einerseits das Selbstmanagement suizidgefährdeter Personen sowie ihrer Angehörigen optimiert und gefördert werden. Andererseits wird eine koordinierte und vernetzte Versorgung durch Fachpersonen in der Region angestrebt.

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