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Smart bewässern dank Sonden

25.11.2025 Diese Sonden sind kleine, aber präzise Helfer: Sie verbinden smarte Technologie mit praktischer Erfahrung – und zeigen an, wann es Zeit ist die Kulturen zu wässern.

Wie feucht ist der Boden? Müssen die Pflanzen bald bewässert werden? Diese Fragen sind zentral für Landwirtinnen und Landwirte – gerade im Klimawandel. Um präzise und wassersparende Antworten zu erhalten, arbeitet die BFH-HAFL mit modernen Bodensonden. Sie messen den Wassergehalt und liefern wertvolle Daten für eine effiziente Bewässerung. So funktioniert’s: Die Sonde sendet ein schwaches elektrisches Signal in den Boden. Je nach Wassergehalt verändert sich dieses und wird in einen Feuchtigkeitswert umgerechnet – ganz ohne Bodenkontrolle vor Ort. Zwei Werte sind entscheidend: Die Bewässerungsschwelle zeigt an, wann bewässert werden sollte. Sie liegt bei 70 Prozent der Feldkapazität – dem zweiten wichtigen Wert –, also jener Wassermenge, die ein gesättigter Boden nach zwei bis drei Tagen noch halten kann.

«Die Messungen erfolgen alle zehn Zentimeter bis in 60 Zentimeter Tiefe. So lässt sich erkennen, wie tief die Wurzeln je nach Kultur und Boden Wasser aufnehmen», erklärt Andreas Keiser, Dozent für Ackerbau und Pflanzenzüchtung an der BFH-HAFL.

Präzise Bewässerung dank smarter Messtechnik.
Präzise Bewässerung dank smarter Messtechnik.

Autonom und vernetzt

Die Sonden arbeiten mit Solarpanels rund um die Uhr. Über eine SIM-Karte senden sie alle 30 Minuten Messwerte an einen zentralen Server, wo diese grafisch aufbereitet werden – etwa im Bewässerungsnetz, Bulletin oder in einer App. Das seit 2016 aufgebaute Netz umfasst heute rund 280 Stationen in der ganzen Schweiz. Ab 2026 wird es in eine Aktiengesellschaft überführt, um den langfristigen Betrieb zu sichern.

Die Messungen erfolgen alle zehn Zentimeter bis in 60 Zentimeter Tiefe. So lässt sich erkennen, wie tief die Wurzeln je nach Kultur und Boden Wasser aufnehmen.

  • Andreas Keiser Dozent für Ackerbau und Pflanzenzüchtung

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Fachgebiet: Agronomie + Wald