- Forschungsprojekt
VEGANScreener – Wie gesund ist vegane Ernährung?
Die Studie verfolgte das Ziel, einen webbasierten Screener zur Erkennung von Ernährungsrisiken bei Veganer*innen zu entwickeln und zu evaluieren. Mit diesem Screener steht erstmals ein europaweit nutzbares Instrument zur Beurteilung der Ernährungsqualität veganer Ernährung zur Verfügung.
Steckbrief
- Institut(e) Ernährung und Diätetik
-
Förderorganisation
JPI HDHL
ERA-Net HDHL-INTIMIC
Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)
Vontobel Stiftung
SFEFS Stiftung - Laufzeit (geplant) 01.01.2022 - 31.12.2025
- Projektleitung Prof. Dr. Leonie-Helen Bogl
-
Projektmitarbeitende
Natalie Sara Bez
Dr. Joyce Haddad
Ausgangslage
Mit dem starken Anstieg pflanzenbasierter Ernährungsweisen in Europa wächst der Bedarf an verlässlichen Instrumenten zur Beurteilung der Ernährungsqualität bei vegan lebenden Personen. In bestehenden Ernährungsfragebögen grosser Kohortenstudien werden zentrale Lebensmittelgruppen der veganen Ernährung – darunter pflanzliche Milch- und Fleischalternativen, Algen sowie kalziumreiche Mineralwässer unvollständig abgebildet. Eine adäquate wissenschaftliche Bewertung aktueller veganer Ernährungsmuster und ihrer Qualität ist daher nicht möglich. Vor diesem Hintergrund setzt das Projekt VEGANScreener an, um ein neues, praxisorientiertes Screening-Tool zu entwickeln, das speziell auf die Anforderungen vegan lebender Menschen zugeschnitten ist.
Ziel
Ziel des Forschungsprojekts war die Vorbeugung und Früherkennung von Ernährungsdefiziten von Personen, die sich vegan ernähren. Für die Schweiz beteiligt sich am internationalen Forschungsprojekt VEGANScreener das Departement Gesundheit der Berner Fachhochschule in Kooperation mit der ETH Zürich.
Vorgehen
Im Projekt wurde ein standardisiertes Web- und App-basiertes Ernährungsscreening-Tool entwickelt. Der Fragebogen entstand in einem strukturierten Delphi-Verfahren mit internationalen Expert:innen, wodurch der VEGANScreener geschaffen wurde, der die wichtigsten Lebensmittelgruppen und potenziell kritischen Nährstoffe der veganen Ernährung abdeckte.
Zur Validierung wurden 400 Veganer*innen aus fünf europäischen Ländern (Belgien, Tschechien, Deutschland, Spanien und Schweiz) neu rekrutiert. Der Screener wurde umfassend mit Referenzmethoden verglichen und durch Biomarker- und Metabolomik-Analysen ergänzt, um Subtypen innerhalb der veganen Bevölkerung zu identifizieren.
Ergebnisse
Der im Delphi-Verfahren entwickelte Screener stellt erstmals ein europaweit einsetzbares Instrument zur Erfassung der Ernährungsqualität veganer Ernährungsweisen dar. Er bildet moderne pflanzenbasierte Produkte umfassend ab und erwies sich in den Untersuchungen als valide. Zudem lieferte das Projekt neue Erkenntnisse zur Heterogenität veganer Ernährungsweisen und zu metabolischen Profilen verschiedener Subgruppen.
Die entwickelten digitalen Anwendungen legten die Grundlage für eine breite praktische Nutzung des VEGANScreeners durch Fachpersonen und Verbraucher*innen. Insgesamt tragt das Projekt wesentlich dazu bei, die evidenzbasierte Beratung für die wachsende vegane Bevölkerung in Europa zu verbessern.
Einblicke in den VeganSCREENER
Publikationen
- Development of the VEGANScreener, a Tool for a Quick Diet Quality Assessment among Vegans in Europe - PubMed
- Development and evaluation of a web-based diet quality screener for vegans (VEGANScreener): a cross-sectional, observational, multicenter, clinical study - PubMed
- Clinicaltrials.gov: Study Details | NCT06032234 | Development and Evaluation of a Web-based Diet Quality Screener for Vegans (VEGANScreener) | ClinicalTrials.gov
Wünschen Sie weitere Informationen?
Wenden Sie sich bitte an veganscreener@bfh.ch oder rufen uns unter +41 77 501 16 85 an.
Partner-Institutionen
Weitere Partner*innen:
- Research Institute for Plant-Based Nutrition in Deutschland (PI Markus Keller)
- Ghent University in Belgien (PI Stefaan de Henauw)
- Královské Vinohrady University Hospital in Tschechien (PI Jan Gojda)
- Institute of Microbiology of the CAS in Tschechien (PI Marek Kuzma)
- IdiSNA-University of Navarra in Spanien (PI Maira Bes Rastrollo)