Weiter auf dem geklebten Weg

26.05.2020 Im Fensterbau haben sich verschiedene Klebetechnologien etabliert. Forschung und Entwicklung gehen trotzdem weiter, denn in den Bereichen der Statik, der Produktions- und der Materialoptimierung gibt es nach wie vor viel Potenzial.

Die Entwicklung des geklebten Glasrahmenverbundes stellte einen Meilenstein in der Fenstertechnik dar. Die Klebetechnologie hat sich inzwischen etabliert und wird – zum Teil in Kombination mit anderen Techniken – verbreitet eingesetzt. Seit einigen Jahren liegt der Fokus in der Fensterbranche eher auf der Verbesserung der Montage und der Logistik. Denn Untersuchungen hatten gezeigt, dass viele Bauschäden im Fensterbereich auf mangelhafte Abdichtungen und Anschlüsse an den Baukörper zurückzuführen sind.

Klebebänder bieten Chancen

Forschung und Entwicklung der Klebetechnologie im Fensterbereich schreiten aber trotzdem weiter voran. So haben die Hersteller nicht nur ihre Flüssigklebstoffe laufend verbessert, auch die doppelseitigen Klebebänder rücken vermehrt in den Fokus. Sie sind in der Handhabung einfacher als Flüssigklebstoffe und ermöglichen weitere Prozessoptimierungen. Mit der 1A Hunkeler AG in Ebikon LU setzt ein Schweizer Fensterbauer schon seit 2007 auf solche Klebebänder. Ein Nachteil von doppelseitigen Klebebändern kann sein, dass sie beim Einsetzen des Glases unmittelbar haften. Ein leichtes Ausrichten ist dann praktisch nicht mehr möglich. In automatisierten Produktionsanlagen lässt sich das mit der entsprechenden Technik gut lösen. In eher handwerklichen Produktionen oder bei Spezialanfertigungen sind technische Lösungen aber nicht immer umsetzbar. Eine praktikablere Variante ist das partielle oder vollständige Entfernen der zweiten Schutzfolie, nachdem das Band in den Flügelrahmen geklebt wurde. Diese Stellen befeuchtet man mit einer speziellen Flüssigkeit, die verhindert, dass das Glas dort sofort klebt. So kann die Scheibe noch ausgerichtet werden. Durch das Andrücken des Glases wird dann die Flüssigkeit aus dem Band gedrückt, wodurch die Klebeverbindung aktiviert wird.

  

Quelle: Schreinerzeitung Nummer 20, 14. Mai 2020

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