Pollenmessgerät macht letzten Halt in Zürich

17.09.2019 Auf dem Dach des Universitätsspitals Zürich wurde diese Woche ein Pollenmessgerät installiert, das Echtzeitdaten zur Pollenbelastung in der Luft liefert. Für zwei Wochen können Zürcherinnen und Zürcher auf der «Ally Science» App mitverfolgen, welche Pollen in ihrer Region aktiv sind. Das mobile Messgerät hat diese Pollensaison in zahlreichen Schweizer Städten Halt gemacht - Zürich ist die letzte Station.

Die «Ally Science» App wurde im April 2018 von der Berner Fachhochschule BFH und dem Universitätsspital Zürich USZ als Kernstück der schweizweit grössten Pollenstudie lanciert. Von der Pollenallergie Betroffene können ihre Symptome auf der App erfassen und so erfahren, in welchen Regionen andere Pollenallergiker Probleme haben. Doch seit April 2018 ist viel geschehen: Seit dem Frühjahr 2019 liefert die App den Betroffenen Echtzeitdaten zur aktuellen lokalen Pollenkonzentration in der Luft. Diese Live-Daten erfasst das Messgerät Poleno der Luzerner Start-up-Firma Swisens. Bisher wurden insgesamt zwei solche Pollenmessgeräte in den Städten Biel und Luzern installiert.

Mobiles Pollenmessgerät auf Tour durch die Schweiz

Damit die App auch weitere Regionen der Schweiz mit Pollenechtzeitdaten versorgen kann, tourte während der diesjährigen Pollensaison ein zusätzliches mobiles Messgerät der Swisens AG durch die Schweiz. So konnte die Bevölkerung der Städte Bern, Lausanne, Sion und Davos diesen Sommer jeweils für kurze Zeit über die «Ally Science» App die Pollenkonzentration in ihrer Region live mitverfolgen. Zürich ist der letzte Halt dieser Tour de Suisse in diesem Jahr. Bis Ende September steht das Messgerät auf dem Dach des Universitätsspitals Zürich, erfasst die Pollenkonzentration in der Umgebung und zeigt diese live in der «Ally Science» App an.

Für 2020 ist geplant, für weitere Regionen Pollenechtzeitdaten anzubieten. «Nebst den Städten Biel und Luzern ist unser Ziel in möglichst vielen Schweizer Städten ein permanentes Pollenmessgerät vom Start-up Swisens zu installieren. Das Bedürfnis nach Pollenechtzeitdaten ist bei den rund zwei Millionen Betroffenen in der Schweiz jedenfalls vorhanden», sagt Prof. Serge Bignens, Leiter des Instituts für Medizininformatik I4MI der Berner Fachhochschule BFH. Nebst der Verfügbarkeit von Pollenechtzeitdaten gibt es noch einen weiteren wichtigen Grund, die «Ally Science» App ab sofort zu benutzen. «Je mehr Allergiker ihre Symptome in der App erfassen, desto mehr Erkenntnisse können wir in die Entwicklung eines individuellen Pollenfrühwarnung-Systems einfliessen lassen», so Prof. Serge Bignens.

Ally Science Zuerich

«Ally Science» – Pollenstudie mit und zugunsten von Allergikerinnen und Allergikern

Das Schweizer Studienprojekt «Ally Science» stützt sich auf die Mitwirkung von Menschen mit Allergiebeschwerden. Mit der fünfsprachigen «Ally Science» App können sie ihre Symptome erfassen. Die Daten werden auf der sicheren, teilnehmerbestimmten MIDATA- Plattform gespeichert und anonymisiert in die Pollenstudie einbezogen. Rund 8000 Personen lieferten in der Pollensaison 2018 über 24'000 Symptomeinträge und damit z.B. Infos zur Häufigkeit einzelner Symptome. In der angelaufenen zweiten Projektphase erlaubt der Einbezug von Pollenechtzeitdaten die Analyse von Zusammenhängen zwischen den erfassten Symptomen und den tatsächlich vorhandenen Pollen. Ziel ist es, Pollenfrühwarnsysteme zu entwickeln sowie Beratungen und Therapien zu verbessern.

Die «Ally Science» App ist im App Store und im Google Play Store kostenlos erhältlich.

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