Interessierte für Workshop zum Thema ausserfamiliäre Unterbringung gesucht

07.10.2021 Im Rahmen des Forschungsprogramms «Fürsorge und Zwang — Geschichte, Gegenwart, Zukunft (NFP 76)» gehen wir der Frage nach, wie sich frühere ausserfamiliäre Unterbringungen auf die nachfolgende Generation auswirken. Jetzt möchten wir mit Ihnen unsere ersten Forschungsergebnisse diskutieren.

Sind Sie nach 1981 in einem Heim oder in einer Pflegefamilie aufgewachsen und haben Sie Kinder?

Sind Ihre Eltern nach 1981 in einem Heim oder einer Pflegefamilie aufgewachsen und sind Sie über 18 Jahre alt?

Ihre Erfahrung interessiert uns!

Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass die damaligen Erfahrungen einer Fremdplatzierung das spätere Elternsein beeinflussten. Doch anders als die Eltern der bisher interviewten Nachkommen, sind Sie oder Ihre Eltern nach 1981 in einem Heim oder einer Pflegefamilie aufgewachsen. Es interessiert uns, wie die vorliegenden Forschungsergebnisse auf Ihre Erfahrungen zutreffen. Deshalb möchten wir Sie gerne zu einem Workshop einladen.

Welchen Hintergrund haben unsere Fragen?

Bis 1981 wurden in der Schweiz zahlreiche Kinder und Jugendliche ohne rechtliche Grundlage in Heime, Psychiatrien und Anstalten eingewiesen. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass die Erfahrung einer Fremdplatzierung das spätere Elternsein beeinflusst. Unsere Interviewpartner*innen berichten zum einen von Eltern, die über ihre Vergangenheit nicht sprachen, die Mühe hatten mit der Gestaltung einer angemessenen Nähe und Distanz zu ihren Kindern, oder die erlebte Abwertung ihren Kindern weitergaben. Sie erzählen aber auch von einst fremdplatzierten Eltern, die es genau anders machen wollten, die ihren Kindern Zukunftschancen boten, sie förderten und ihre belastete Kindheit nicht tabuisierten. Anders als die Eltern, von denen uns die interviewten Nachkommen erzählen, sind Sie oder Ihre Eltern nach 1981 in einem Heim oder einer Pflegefamilie aufgewachsen. 

Was habe ich zu erwarten?

Der Workshop findet im März 2022 entsprechend der aktuellen Situation online oder vor Ort in Bern statt. Im Voraus erhalten Sie ein Video von uns, welches die wichtigsten Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt zusammenfasst. Zudem besteht bei einem gemeinsamen Online-Treffen die Möglichkeit, vorgängig Fragen zu stellen und Ihre Workshop Partner*innen kennenzulernen. 

Der Workshop wird aufgezeichnet (Audioaufnahme), damit wir ihn auswerten können. Es besteht eine Verschwiegenheitsvereinbarung zwischen den Gesprächsteilnehmenden. Die Gesprächsinhalte werden anonymisiert weiterverwendet. 

Wie kann ich teilnehmen?

Haben wir Ihr Interesse geweckt oder haben Sie Fragen zum Projekt? Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme und würden sehr gern unsere Forschung mit Ihren Erfahrungen bereichern. Melden Sie sich gerne bis am 5. Februar 2022 bei der Projektleiterin.

Rubrik: Forschung