«Am besten wäre ein Studium nur am Morgen»

22.02.2019 Monika Brawand ist fünffache Mutter und schliesst dieses Jahr an der BFH ihr Teilzeit-Bachelorstudium im Bauingenieurwesen ab. Die 36-Jährige über ihr Leben im Spannungsfeld von Studium, Beruf und Familie.

Monika Brawand, wann und warum haben Sie den Entschluss zum Teilzeitstudium gefasst?

Nach dem dritten Kind habe ich aufgehört zu arbeiten. Nach der Trennung von meinem Mann begann ich mit Gelegenheitsjobs. Eigentlich hatte ich zwar Chemielaborantin gelernt, dort nach sieben Jahren Unterbruch in der Arbeitswelt jedoch keinen Job gefunden. Dann habe ich im Alter von 30 beschlossen, die Berufsmatura nachzuholen und anschliessend zu studieren.

Wie hat Ihr Umfeld reagiert als Sie kommunizierten, dass Sie mit über 30 Jahren studieren wollen?

(Lacht) Sie haben gesagt, «du bist ja verrückt». Es finden eigentlich alle wahnsinnig, dass ich das neben den Kindern durchziehe und viele glaubten zu Beginn auch nicht, dass ich es schaffe. Doch anderseits haben mich auch ganz viele unterstützt – allen voran meine Eltern.

Wie erleben Sie die BFH als Mutter und Teilzeitstudentin?

(Lacht) Das Studium ist noch nicht so auf teilzeitstudierende Eltern zugeschnitten.

Woran merkt man das?

Nun ist es besser, zu Beginn meines Studiums jedoch haben wir die Stundenpläne erst zwei, drei Wochen vor Semesterbeginn erhalten. Wenn man einen Kinderhort organisieren muss, stellt dies einen vor fast unlösbare Probleme. Für Teilzeitstudierende, die nebenbei arbeiten, ist es am praktischsten, wenn sie nur zwei Tage dort sind. Für mich jedoch wäre besser jeden Morgen, wenn die Kinder in der Schule sind. Es ist jedoch klar, dass die Strukturen nicht wegen mir und anderen Müttern angepasst werden können.

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