- Story
Spezialtiefbau – Ressourceneffizienz und Innovation
01.12.2025 Die Schweizer Infrastruktur steht vor entscheidenden Herausforderungen: Klimawandel, knapper werdende Ressourcen und steigende Sicherheitsanforderungen verlangen innovative Lösungen im Bauwesen. Durch transformatives Denken und verantwortungsvolles Handeln entstehen Infrastrukturen, die mit effizientem Ressourceneinsatz gebaut werden und zugleich wirtschaftlich, resilient sowie zukunftsfähig sind.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimawandel, Ressourcenknappheit und steigende Sicherheitsanforderungen erfordern neue Ansätze im Tiefbauwesen.
- Unsichtbare, aber essenzielle Infrastrukturen wie Tunnel, Staumauern und Schutzbauten sichern unsere Lebensqualität und Energieversorgung.
- Die Entwicklung neuer Materialien, Wiederverwendung von Aushub- und Abbruchmaterialien sowie ressourcenschonende Bauverfahren tragen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zum Schutz natürlicher Ressourcen bei.
- Der Burgdorfer Geotechniktag vom 23. Januar 2026 zeigt aktuelle Strategien und Praxisbeispiele zu Instandhaltung, Sanierung und Wiederaufbau von Baugruben, Stützbauwerken und Infrastrukturen.
Unsichtbar, aber essenziell: Bauwerke unserer Infrastruktur
Geotechnische Bauwerke bilden das unsichtbare Fundament unserer Lebensqualität. Meist unterirdisch und daher wenig sichtbar, ermöglichen sie sichere Gebäude, leistungsfähige Verkehrsinfrastrukturen, Staumauern für die Energiegewinnung oder Schutzbauten gegen Naturgefahren. Diese Konstruktionen stehen in direkter Wechselwirkung mit Boden, Fels und Grundwasser und verlangen hochspezialisiertes Know-how an der Schnittstelle von Bauingenieurwesen, Geologie und Hydrogeologie. Doch wie können wir diese essenziellen Infrastrukturen ressourcenschonender und wirtschaftlicher gestalten?
Neue Baumaterialien entwickeln, Ressourcen schonen, Kosten optimieren
Die Forschungsgruppe Geotechnik und Spezialtiefbau der Berner Fachhochschule arbeitet seit Jahren an der Entwicklung geotechnischer Baumethoden, die natürliche Ressourcen gezielt schonen. Die Projekte umfassen die Entwicklung und Patentierung innovativer geotechnische Lösungen. Im Fokus stehen leichtere Verankerungssysteme sowie kombinierte Schutzbauten gegen Lawinen und Steinschlag. Weitere Schwerpunkte sind Bodenstabilisierungstechniken mit reduzierten Auswirkungen auf das Grundwasser. Darüber hinaus setzen wir auf die Wiederverwendung von Aushub- und Abbruchmaterialien, um die Deponiemengen deutlich zu reduzieren und geschlossene Werkstoffkreisläufe zu schaffen.
Präzise Planung dank besserer Baugrundkenntnis
Dank spezialisierter Labor- und Feldversuche sowie Machine-Learning-Algorithmen lassen sich Baugrund und Geologie heute genauer erfassen als je zuvor. Das bedeutet: präzisere Dimensionierung, weniger Überraschungen, kalkulierbare Risiken und effizientere Ressourcennutzung. Für Bauherren und Unternehmen ergeben sich daraus direkte Vorteile wie kürzere Bauzeiten und reduzierte Kosten.
Von der Forschung in die Praxis
Die durch Forschungsergebnisse verfügbaren innovativen Techniken fliessen unmittelbar in unsere Aus- und Weiterbildung, wobei die Grundlagen des Bauingenieurwesens im Kern der Ausbildung verankert bleiben. Studierende der Bachelor, Masterstudiengänge sind aktiv in Forschungsprojekte eingebunden und bringen ihr anwendungsorientiertes Wissen rasch in die Praxis. Fachtagungen, Weiterbildungsangebote und die aktive Mitarbeit in nationalen und internationalen Normengremien sichern der Forschungsgruppe kontinuierlichen Wissenstransfer zu Bauunternehmen, Ingenieurbüros und öffentlichen Auftraggebern. Ein konkretes Beispiel für Wissenstransfer ist der Burgdorfer Geotechniktag BFH vom 23. Januar 2026(verlinken): Die Veranstaltung bringt Fachleute aus Planung, Ausführung und Forschung zusammen und bietet Einblicke in neue Technologien, Ausführungstechniken und Planungsstrategien.
Innovation und Partnerschaft
Die Schweiz profitiert von der engen Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Industrie – unterstützt durch Innovationsförderung und Finanzierungsmechanismen wie Innosuisse . So werden Forschungsergebnisse rasch in marktfähige Lösungen überführt. Die Entwicklung innovativer Techniken und deren Umsetzung in die Praxis erfolgt in enger Zusammenarbeit. Diese Zusammenarbeit positioniert die Schweiz als führenden Innovationsstandort im Bereich nachhaltiger Tiefbautechnologien und sichert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Baubranche, sondern trägt auch zur internationalen Reputation bei – ein wichtiger Standortvorteil im globalen Wettbewerb um nachhaltige und zukunftsfähige Infrastrukturlösungen.
Burgdorfer Geotechniktag BFH
Wie lassen sich geotechnische Bauwerke sicher, wirtschaftlich und nachhaltig betreiben? Der Burgdorfer Geotechniktag zeigt aktuelle Strategien und Praxisbeispiele zu Instandhaltung, Sanierung und Wiederaufbau von Baugruben, Stützbauwerken und Infrastrukturen.
Die Veranstaltung bringt Fachleute aus Planung, Ausführung und Forschung zusammen und bietet Einblicke in neue Technologien, Ausführungstechniken und Planungsstrategien.
Nächste Veranstaltung: Burgdorfer Geotechniktag