lapurla

Lapurla schafft kreative Freiräume für die Jüngsten. Kinder von 0–4 Jahren entdecken Kulturinstitutionen als vielfältige Sinneswelten, gemeinsam mit ihren Bezugspersonen. Inspiriert von Kunstschaffenden erforschen sie ihre Umgebung.

Steckbrief

  • Lead-Departement Hochschule der Künste Bern
  • Institut Institut Praktiken und Theorien der Künste
  • Forschungseinheit Kunst als Forschung: Künstlerische Gestaltungs- und Erkenntnisprozesse
  • Förderorganisation Andere
  • Laufzeit 01.01.2019 - 31.12.2021
  • Projektverantwortung Karin Kraus
  • Projektleitung Karin Kraus
  • Partner Migros-Genossenschafts-Bund

Ausgangslage

Unsere Gesellschaft steht aufgrund zunehmender Komplexität vor grossen Aufgaben. Die demografische Entwicklung, die Konsequenzen der Globalisierung, die weltweiten Migrationsströme und die fortschreitende Digitalisierung sind Treiber dynamischer Veränderungen, die Einfluss auf unser Zusammenleben haben. Darum gilt Kreativität als eine der wichtigsten Kompetenzen der Zukunft! Kreativität über ästhetische Bildung zu fördern, ist daher kein Luxusunterfangen. Es geht um die nachhaltige Entwicklung einer Gesellschaft, deren Mitglieder von Beginn an durch ästhetisch-kulturelle Erfahrungen – neue Perspektiven gewinnen, – lernen, unabhängig und kreativ zu denken und zu handeln, – auf ihre Stärken zu vertrauen, – neugierig zu bleiben und damit offen und agil mit Veränderungen umzugehen, – Verständigungen auszuhandeln und – ihre Rechte in der Gesellschaft einzufordern. Die ersten Bildungserfahrungen eines Kleinkinds sind prägend für das Leben und bestimmen nachhaltig den Umgang mit sich und der Welt. Kleinkinder sind von sich aus höchst kreativ. Sie eignen sich die Welt mit allen Sinnen an, haben einen unbändigen Forschungsdrang und vielfältige Experimentierlust. Kleinkindliches Spiel weist viele Merkmale künstlerischer Betätigung aus. Ob ein Kleinkind seine Kreativität entfalten kann ist abhängig davon, ob sein Umfeld dies zulässt und ob die Rahmenbedingungen für ästhetische Erfahrungen und kulturelle Teilhabe gegeben sind oder nicht.

Vorgehen

Ziele der Pilotphase 2018–20: Die Initiative Lapurla will zum einen Felder zur kulturellen Teilhabe von Kindern ab Geburt und ihren Familien sowie Betreuungspersonen überhaupt erst möglich machen. Zum anderen hat die Initiative zum Ziel, massgeblich den politischen Dialog mitzuprägen. In der nationalen Debatte um eine Politik der frühen Kindheit darf der Bereich Kultur es nicht verpassen, sich einzubringen. Es geht ums Statement, Kinder ab Geburt als Teil dieser Gesellschaft anzuerkennen und sie als fähige kulturelle Individuen zu begreifen. Damit ums Sicht- und Hörbarmachen von Kindern als Teil einer vielfältigen Kultur. Dazu gehört, dass auch Kleinkinder willkommen sind an kulturell bedeutenden Orten und diese – ihrer Neugier folgend – auf ihre Art und Weise erkunden und erforschen dürfen. Dazu braucht es dringend einen Paradigmenwechsel und kreative Erwachsene, die mit den Kindern diese Orte neu entdecken: weg vom Anleiten, Vorgeben und Bevormunden hin zum Mitexperimentieren, Mitgestalten, Miterforschen dieser Welt. Kurz: Es geht um Ko-Konstruktion, in der Kinder und Erwachsene sich auf Augenhöhe begegnen.