Pioneers

Pioniere eines neuen Paradigmas in der psychiatrischen Pflege und Betreuung am Departement Gesundheit der Berner Fachhochschule.

Steckbrief

  • Lead-Departement(e) Gesundheit
  • Institut Wirkungsorientierung und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen
  • Laufzeit 01.07.2015 - 30.04.2017
  • Projektverantwortung Prof. Dr. Sabine Hahn
  • Projektleitung Caroline Gurtner
  • Partner Ebnet Stiftung
    University of Central Lancashire, UCLAN
    Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen
  • Schlüsselwörter systematischer Einbezug, Nutzende, Lehre & Forschung, Partizipation, Aktionsforschung

Das Projekt

Mit dem Aktionsforschungsprojekt PIONEERS soll die Zusammenarbeit mit Personen mit Krankheitserfahrung im Bereich der Lehre und der Forschung systematisch entwickelt, aufgebaut und evaluiert werden.

Mit PIONEERS fokussiert die Berner Fachhochschule BFH dabei auf die bisher wenig genutzte Ressource der Betroffenenperspektive. So soll die Qualität der Ausbildung und der Forschung gesteigert und die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessert werden.

Der Miteinbezug von Personen mit psychischen Erkrankungen soll nur ein erster Schritt sein. Ziel ist es PIONEERS auch auf Menschen mit Erfahrungen anderer Erkrankungen oder Beeinträchtigungen zu implementieren.

Hintergrund

Die gesundheitspolitische Agenda «Gesundheit 2020» hat sich zum Ziel gesetzt, Patientinnen und Patienten zukünftig stärker in die gesundheitspolitischen Prozesse einzubinden. Auch das Projekt «Panorama Gesundheitsberufe 2030» zeigt die Wichtigkeit des partizipativen Einbezugs von Patientinnen und Patienten in die Gesundheitsversorgung, Lehre und Forschung auf. «Panorama Gesundheitsberufe 2030» wurde von der angewandten Forschung und Entwicklung Pflege der Berner Fachhochschule Gesundheit im Auftrag der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern durchgeführt.

Gut informierte und aktive Patientinnen und Patienten tragen einerseits wesentlich zu einer Verbesserung des Gesundheitssystems bei, ebenso stellen sie für Lehre und Forschung eine wichtige Ressource dar.

In der Schweiz gibt es im Gegensatz zu anderen Ländern erst wenige Umsetzungsbeispiele von erfolgreichen partizipativen Forschungsprojekten oder dem Einbezug von Erfahrungswissen in die Lehre.

PIONEERS heute

Die Integration der Betroffenenperspektive wird als entscheidender Faktor gesehen, um die Umsetzung von Forschungsergebnissen beziehungsweise Evidenz in die Praxis durch stärkere Anpassung an die Realität der Betroffenen zu verbessern.

Um diese Innovation mit allen Beteiligten zu gestalten, werden aktuell die institutionellen Voraussetzungen für den Einbezug von Betroffenen in den verschiedenen Disziplinen der BFH Gesundheit (Ernährung und Diätetik, Geburtshilfe, Physiotherapie und Pflege) mittels Fokusgruppengesprächen geklärt und definiert.

PIONEERS in den Medien

In der Radiosendung «Treffpunkt» vom Montag, 24. September erzählen Caroline Gurtner und Sabine Rühle vom Departement Gesundheit der BFH, wie wertvolles Patientenwissen in den Genesungsprozess eingebracht werden kann.

 

Menschen, die über eine längere Zeit erkranken, erlangen während dieser Zeit oft vertieftes Wissen zu ihrer Krankheit. Sie erlangen andere Perspektiven in Bezug auf ihre Krankheit, als darauf spezialisierte ärztliche Fachleute und Gesundheitsfachpersonen. Dieses Wissen liegt oft brach, weil es bei den Patientinnen und Patienten verbleibt und nicht bis zu den Gesundheitsfachpersonen gelangt.

Das wollen die Gesundheits- und Pflegewissenschaften ändern. In der Radiosendung «Treffpunkt» vom 24. September zeigt Caroline Gurtner, Pflegewissenschaftlerin am Departement Gesundheit der BFH, wie und warum wertvolles Patientenwissen steckenbleibt und nicht über einen gewissen Personenkreis hinauskommt – und wie man dies verbessern könnte. Aus Sicht der Patientinnen und Patienten erzählt Sabine Rühle, wie sie der Wissenschaft mit ihrem Wissen dient.

Publikationen

Hahn, S., Thilo, Friederike J. S., Gurtner, Caroline (2019): Mit- und voneinander lernen. Wie ältere Menschen mit ihren Krankheitserfahrungen zur Qualitätsentwicklung in Praxis, Lehre und Forschung beitragen können. NOVAcura, 50(6), 53-56.