- Forschungsprojekt
WeCARE Verbesserung der perinatalen Versorgung von Frauen mit Adipositas
Das Projekt zielt darauf ab, Risikofaktoren zu identifizieren und zu reduzieren, die sich negativ auf die perinatale Versorgung von Frauen mit Adipositas auswirken. Dadurch stärken wir sowohl ihre körperliche Gesundheit als auch ihr psychosoziales Wohlbefinden.
Steckbrief
- Institut(e) Geburtshilfe
- Laufzeit (geplant) 01.01.2023 - 31.12.2026
- Projektleitung Dr. Evelyne Aubry
-
Projektmitarbeitende
Fabienne Blank
Doris Keller
Tamara Messer
Evelyne Sigrist
Regula Schwenk
Carmen Wyss -
Partner
University of Alberta (CA)
University of Turku (FI)
Bias-180
Lindenhofgruppe AG
Inselspital Bern - Schlüsselwörter Adipositas, geburtshilfliche Betreuung, perinatale Gesundheit, Gewichtsstigmatisierung, Hebammenversorgung
Ausgangslage
Ein vielversprechender Ansatz für die geburtshilfliche Betreuung von Frauen mit Adipositas besteht darin, eine «optimale Betreuung» in Betracht zu ziehen, anstatt zwanghaft nach Normalität zu streben. Optimale perinatale Versorgung heisst, die bestmöglichen Ergebnisse für die einzelne Frau und ihr Kind zu erzielen. Dazu gehört nicht nur die medizinische Sicherheit, sondern auch eine Betreuung, die auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Eine solche Betreuung vermeidet Stigmatisierung aufgrund des Gewichts, erfüllt die Erwartungen der Frauen und ermöglicht eine positive Geburtserfahrung.
Ziele
Unser Ziel ist es, die geburtshilfliche Betreuung von Frauen mit Adipositas zu optimieren und ihnen eine gleichberechtigte Betreuung in einem nicht stigmatisierenden Umfeld zu bieten.
Vorgehen
Unter Anwendung von quantitativen und qualitativen Methoden wird die optimale geburtshilfliche Betreuung untersucht, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen mit Adipositas und ihren Kindern zu verbessern.
Ergebnisse
Mechanismen zur Verringerung negativer perinataler Outcomes bei Frauen mit Adipositas untersucht.
In dieser Studie zeigen wir den Zusammenhang zwischen Adipositas und ungünstigen Geburtsoutcomes auf. Dabei spielen psychosozialen Faktoren wie negativen Einstellungen gegenüber Frauen mit Adipositas eine grosse Rolle. Psychosoziale Faktoren beeinflussen die Entscheidungen des Gesundheitspersonals und verringern somit die Qualität der Gesundheitsversorgung.
1. Gewichtsstigmatisierung verhindern – psychosoziales Wohlbefinden verbessern.
Die Notwendigkeit einer geburtshilflichen Versorgung, frei von Gewichtsstigmatisierung ist entscheidend für die Verbesserung ihrer Qualität und des Leistungsangebots.
Wir zeigen, dass wahrgenommene Gewichtsstigmatisierung und die daraus resultierenden Reaktionen der Frauen (z. B. Gewichtszunahme und -erhaltung, vermindertes Stillen, Vermeidung von Gesundheitsdiensten) mit einem Betreuungsbedarf verbunden sind. Dieser Betreuungsbedarf sollte in der Gesundheitsversorgung berücksichtigt werden sollte.
2. Positive Erwartungen an die Geburt für ein besseres Geburtserlebnis.
Wir betonen, wie wichtig es ist, die Geburtserwartungen von Frauen mit Adipositas zu verstehen. Die Förderung positiver Geburtserwartungen bei Frauen mit Adipositas kann zu einem positiven Geburtserlebnis und damit zu einer besseren Gesundheit beitragen.
3. Stärkung der Stillabsichten für einen guten Stillstart.
Um den Stillbeginn und die Stilldauer bei Frauen mit Adipositas zu verbessern, schlagen wir vor, die pränatale Stillabsicht zu stärken und die Risikofaktoren, die den Stillbeginn behindern, wie z. B. eine komplizierte Geburt, zu reduzieren. Eine konsistente Unterstützung während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett ist für den Stillerfolg bei Frauen mit Adipositas unerlässlich.