Projekt «Im Chuust»
Mia Basa
Themen
Wohnen
Infrastruktur
Gemeinschaft
Standort
Schulgässli, Wilderswil
Studiengang
Bachelor Architektur
Modul
Atelier 4 VZ FS 21
Alleine wohnen, miteinander leben!
Betreuung
Download
Projekt «Im Chuust»
Versatile Kleinwohnungen mit einem grosszügigen Gemeinschaftsraum für die zukünftige Bewohnerschaft von Wilderswil.
Projektbeschrieb
«Im Chuust het es Füür brunna», sagten die Wilderswiler einst zum befeuerten Kochherd, welcher das Zentrum des Hauses bildete.
Die Gemeinde Wilderswil befindet sich auf dem «Bödeli» nahe Interlaken. Die Ortschaft verfügt über gut ausgebaute Infrastrukturen wie einen Bahnhof mit Zugverkehr nach Interlaken, Bern, Brienz und Lauterbrunnen. An Bekanntschaft erlangte Wilderswil durch die Schynige-Platte-Bahn, die den Tourismus in die Region brachte. Anders als Interlaken erlebt Wilderswil keinen Massentourismus und ist eher als Wohnort mit vielen einheimischen Bewohnern bekannt. In naher Zukunft wird eine Umfahrung gebaut, damit der Verkehr von Interlaken direkt nach Lauterbrunnen fliesst, somit wird eine starke Verkehrsberuhigung in Wilderswil erzielt. Die Nähe zur Natur macht Wilderswil zu einem idealen Naherholungsgebiet.
Das Projekt sieht vor, zwei Volumen in die vorhandene Setzungsstruktur der umliegenden Gebäude einzugliedern. Die vierstöckigen Gebäude verfügen über einen massiven Sockel sowie Kerne und eine Hülle aus Holz. Das Gebäude im Süden der Parzelle ist barrierefrei. Der massive Sockel beinhaltet ausschliesslich Platz für eine gemeinschaftliche Nutzung.
Die Gebäude orientieren sich am öffentlichen Weg, der durch die Parzelle verläuft. Das südliche Gebäude beinhaltet eine innere Erschliessung, die durch das Erdgeschoss begangen wird. Das nördliche Gebäude beinhaltet ebenfalls eine innere Erschliessung, jedoch ist diese nicht im Dämmperimeter und bildet in den Obergeschossen gleichzeitig den Aussenraum.
Die Volumen verfügen über insgesamt 18 Wohneinheiten, acht davon sind 1-Zimmer Wohnungen und die restlichen 2-Zimmer Wohnungen. Die Wohnungen befinden sich ausschliesslich in den Obergeschossen. Die Quadratmeteranzahl variiert je nach Zimmeranzahl und Wohnungstyp, wobei es auch davon verschiedene Angebote gibt. Durch die massiven Kerne werden die Funktionen der Wohnungen klar zoniert. Im südlichen Volumen sind die Wohnungen mit Schiebewänden ausgestattet, um so den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, die Zonierung und Ausrichtung der Wohnung selbst zu beeinflussen.
Der Aussenraum wird durch einen gepflasterten Vorplatz aktiviert und kann unterschiedlich bespielt werden. So können Bewohner beispielsweise Tische und Stühle auf dem Vorplatz aufstellen und ein kleines Grillfest durchführen. Zudem kann die Fläche mit vereinzelten Hochbeeten und Blumentöpfen ausgestattet werden, nach dem Konzept des «Guerilla Gardenings», welches oft in urbanen Siedlungsräumen zum Zug kommt. Ein grosser Teil des Aussenraumes wird als eine Biodiversitätsfläche mit heimischen Wildblumen und Obstbäumen, Insekten und Kleintieren zur Verfügung gestellt, um die regionale Biodiversität aufrechtzuerhalten.