Projekt «Kollektives Wohnen»

Themen

Wohnen

Standort

Spitalareal Biel/Bienne

Studiengang

Master Architektur

Modul

Atelier Holz HS22/23
Spitalareal Biel, GRAUe Energie - BUNTe Vielfalt

Projekt «Gebäude 10 - Kollektives Wohnen»

These. „Es muss Wohnraum geschaffen werden, der sich flexibel vergrößern oder verkleinern lässt, um sich stetig an wandelnde, soziale Strukturen anpassen zu können.“

Lage.
Das ehemalige Schwestern Wohnhaus des Spitalzentrum Biels befindet sich nördlich des Hauptgebäudes des Spitals, in den Hang eingebettet. Auf Straßenniveau befinden sich Garagen, die zu Fahrradgaragen und einer Fahrradwerkstatt umgenutzt werden sollen. Das Wohngebäude steht von der Straßenkante wegversetzt. Das Erdgeschoss, mit gemeinschaftlichen Nutzungen, sitzt zwei Geschosshöhen über Straßenniveau. Die großzügigen, umliegenden Außenbereiche können sowohl von den Hausbewohnenden als auch von allen Quartiersbewohnenden genutzt werden. Dabei gilt der südorientierte Stadtbalkon, oberhalb der Garagen, als Mittelpunkt des Quartierstreff. Die, in dem Hang liegenden Gärten im Westen, werden privat gehalten und stehen den Hausbewohnenden zur Verfügung. In den vier Obergeschossen sind Wohnungen unterschiedlicher Größe untergebracht, im Dachgeschoss gibt es einen Gemeinschaftsraum mit Küche und einer Dachterrasse, die in Richtung des umstehenden Waldes im Norden orientiert ist.

Umbau.
Die Erschließung im Bestand erfolgt über eine zentrale Erschließungsachse. Diese wird durch einen neu hinzugefügten Laubengang im Westen umorganisiert. Die linear angeordneten Ein- Zimmer-Appartements werden zu durchgesteckten Wohnungen unterschiedlicher Größe umgebaut. Dabei wird die Tragstruktur der Mauerwerkswände weitestgehend erhalten und bestimmt die Breiten der Wohnungen. Die Bäder werden in die ehemalige Flur Zone versetzt und können so an die bestehenden Steigschächte angeschlossen werden. Die bestehenden Sanitärobjekte, sowie Zimmertüren werden, soweit diese in einem guten Zustand sind, ausgebaut und an neuer Stelle eingebaut.

Wohnungstypen.
Durch das Raster der bestehenden Tragstruktur und der Verlegung der Bäder in das Gebäudeinnere, lassen sich mehrere Wohnungen unterschiedlicher Größe verschieden anordnen. Es entstehen Einzimmerwohnungen von 45qm bis Mehrzimmerwohnungen bis zu 140qm. Die Wohnungstypen sind dabei alle nach dem gleichen Prinzip aufgebaut. Die privaten Zimmer der Wohnung sind Richtung Osten orientiert, während die halb privateren Räume, wie Küche, Wohnzimmer oder Büro, zum Laubengang orientiert sind. Der breite Laubengang kann neben der Erschließung auch als Aufenthaltsbereich und Begegnungszone genutzt werden. Vertikale Lamellen als Sichtschutz, an der Außenseite des Laubengangs, sollen für mehr Privatheit an den Wohnungseingangsbereichen dienen. Durch Die Besonderheit an den Grundrissen der Obergeschosse ist, dass es pro Geschoss mindestens zwei Räume gibt, die bei Bedarf zugemietet werden können.

Konstruktion und Brandschutz.
Die Konstruktion des Laubengangs muss als neuer Fluchtweg den Brandschutzanforderungen gerecht werden. Die vertikalen Holzstützen sind mit Stahlträgern an der bestehenden Geschossdecke aus Stahlbeton verankert. Auf den Stahlträgern liegt eine beplankte Brettsperrholzdecke, auf der der Bodenbelag verlegt wird. Die bestehende Fassade wird durch das Befestigen der Verankerung der Stahlträger beschädigt, sodass diese energetisch saniert wird.