Praxisnahe Ausbildungskurse für Kameruns Holzbranche

08.07.2019 Die Berner Fachhochschule führt zurzeit in Yaoundé, der Hauptstadt von Kamerun, Schulungen durch. Die kurzen praxisorientierten Kurse bereiten Jugendliche besser auf die Arbeit im kamerunischen Holzverarbeitungssektor vor. Das erste von vorerst sechs geplanten Modulen hat am 13. Juni 2019 gestartet.

Die Holzwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftssektor von Kamerun. Jedoch kämpft die Branche mit dem Umstand, dass die aktuelle kamerunische Berufsbildung überwiegend auf schulischen Ausbildungszentren, wie dem «Centre de Formation Professionnelle» oder dem «Lycée Technique» beruht. Zudem zeichnet sie sich durch einen geringen Praxisanteil sowie einen begrenzten Bezug zur Privatwirtschaft aus. Insbesondere für handwerkliche Berufe sind aber gerade die Berufspraxis und die realen Bedingungen im privatwirtschaftlichen Betrieb Schlüsselelemente, um die für den Beruf nötigen Kompetenzen zu entwickeln.

Am 13. Juni 2019 startete ein durch das Staatssekretariat für Migration unterstütztes zweijähriges Projekt in der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé. «Das Ziel ist, dass junge Kamerunerinnen und Kameruner bessere Berufsperspektiven und gut bezahlte Jobs erhalten», sagt Jonas Breidenbach vom Center for Development and Cooperation CDC und Leiter des Kamerun-Projekts. Zudem soll das Berufsbildungsprojekt eine Ausbildung mit starkem Praxisbezug anbieten, die den Bedürfnissen des Privatsektors entspricht. Die Berner Fachhochschule unterstützt mit ihrem Fachwissen in den Bereichen Holz und Bau die Ausbildungsstätten vor Ort und setzt sich für eine praxisorientiertere Gestaltung der Kurse ein. Schulabsolventen und Schulabsolventinnen aber auch Lehrpersonen haben so die Möglichkeit, ihre praktischen Fähigkeiten zu verbessern. «Zudem soll der Dialog zwischen Unternehmen und Ausbildungseinrichtungen optimiert werden», ergänzt Breidenbach.

Vorerst sind sechs Module innert zwei Jahren geplant. Im Rahmen jedes Moduls werden in einem ersten Teil lokale Ausbildnerinnen und Ausbildner geschult. Die Absolventinnen und Absolventen dieses vier Tage dauernden «Train-the-Trainer»-Kurses leiten anschliessend die zwei unmittelbar darauffolgenden Ausbildungskurse mit jeweils 20-25 Teilnehmenden. Hierbei werden sie bei der erstmaligen Durchführung noch durch den vor Ort anwesenden BFH Experten unterstützt. «Das erste Modul zum Thema ‘Unterhalt von industriellen Anlagen in der Holzbranche’ wurde am 13. Juni unter der Leitung des BFH Experten Roman Liechti gestartet», so Breidenbach. Unterstützt wurde Liechti vor Ort zudem durch Markus Schär, dem Leiter des Center for Development and Cooperation CDC der BFH und Joseph Kamto, dem Direktor des lokalen Implementierungspartners Centre de Formation Technique Menuiserie CFTM in Yaoundé.

Ein weiterer zentraler Kooperationspartner in Kamerun ist die Schweizer Botschaft, die eine optimale Koordination und Zusammenarbeit mit der kamerunischen staatlichen Verwaltung sicherstellt. Jonas Breidenbach bestätigt: «Die Abstimmung mit unserem Auftraggeber, dem Staatssekretariat für Migration, und die Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft in Yaoundé sowie unserem lokalen Implementierungspartner vor Ort funktioniert hervorragend und stimmt uns für die Umsetzung der weiteren Module zuversichtlich».

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