True Cobotics: einen kollaborativen Roboter intuitiv und ohne Computerkenntnisse programmieren

13.09.2021 Roboter können dem Menschen mühsame Aufgaben oder schwere Arbeiten abnehmen. Bisher konnten Roboter aber nur jene Aufgaben ausführen, für die sie zuvor von Spezialist*innen programmiert wurden. Wie wäre es, wenn wir Robotern genauso intuitiv wie menschlichen Kolleg*innen beibringen könnten, wie diese eine Aufgabe auszuführen haben? In dem Projekt True Cobotics hat das Institute for Human-Centered Engineering der Berner Fachhochschule zusammen mit Partnern ein System entwickelt, das genau dies ermöglicht: Mittels künstlicher Intelligenz und Algorithmen können Roboter intuitiv und ohne Computerkenntnisse auf neue Aufgaben programmiert werden.

Mit den Partnern F&P Robotics AG, NVISO SA, mimacom AG, Swiss Smart Factory des Switzerland Innovation Park Biel/Bienne und Haute École Arc Ingénierie wurde eine Robotiklösung entwickelt, die eine intuitive Mensch-Roboter-Interaktion auf der Grundlage eines gemeinsamen Verzeichnisses von Aktionen und Objekten ermöglicht. Dieses Verzeichnis ist leicht auf neue Aufgaben erweiterbar, um das System flexibel zu gestalten. Darüber hinaus ist die Architektur modular und kann mit verschiedenen Robotern, Sensoren und Programmiersprachen verwendet werden.

Drei Anwendungsfälle in Industrie- und Dienstleistungsumgebungen

Die Flexibilität der Architektur wurde in drei verschiedenen Anwendungsfällen in Industrie- und Dienstleistungsumgebungen mit drei verschiedenen Robotern demonstriert: Die True Cobotics Roboter können in einem Industriebetrieb Unterlagsscheiben, Muttern und Schrauben in verschiedenen Kombinationen sortieren und verpacken, in der Pflege Altersheimbewohner*innen ein Glas Wasser bringen oder in einer Grossküche den Geschirrspüler ein- und ausräumen. Die Roboter nehmen den Menschen mühsame Aufgaben und schwere Arbeiten ab und werten ihre Arbeit auf. Sie tragen zu einer höheren Produktivität bei und vermeiden in einem Hochlohnland wie der Schweiz die Produktionsverlagerung ins Ausland. Für die Anpassung des Systems an völlig neue Aufgaben und Arbeitsbereiche sind noch geschulte Ingenieur*innen erforderlich.

Das Projekt wird mit interessierten Industriepartnern weiterentwickelt.

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