Gebert Rüf Stiftung fördert weiteres BFH-Projekt

19.06.2023 Ein neues Software-Tool soll die Elektrifizierung von grossen Fahrzeugflotten ermöglichen. Der Entwickler Emanuel Hadjikan vom Zentrum für Energiespeicherung der Berner Fachhochschule BFH erhält nun im Rahmen des «First Ventures»-Programms Förderung von der Gebert Rüf Stiftung.

Der Verkehrssektor ist für 32 Prozent der CO2-Emissionen in der Schweiz verantwortlich. Deshalb sieht die Energiestrategie 2050 des Bundes im Rahmen des Netto-Null-Zieles bis 2050 eine vollständige Elektrifizierung des Personen- und Güterverkehrs in der Schweiz vor. Für grosse Fahrzeuge wie Busse und Lastwagen bringt diese Umstellung diverse Herausforderungen mit sich. Insbesondere aufgrund tieferer Reichweiten weisen «reine» E-Busse und E-LKW noch nicht die Leistungsfähigkeit von kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen auf. Des Weiteren bringt die Elektrifizierung von kommerziellen Fahrzeugflotten grosse Anforderungen an die Ladeinfrastruktur und das öffentliche Verteilnetz mit sich. Um künftig die Elektrifizierung von grossen Fahrzeugflotten einfacher zu ermöglichen, entwickelt Emanuel Hadjikan vom Zentrum für Energiespeicherung der BFH im Rahmen des Projekts «eMobility+» ein neues Software-Tool. Finanziert wird das Projekt sowohl von Partnern aus der Wirtschaft wie auch von der Gebert Rüf Stiftung im Rahmen des «First Ventures»-Förderprogramms. Das Programm richtet sich an Bachelor- und Masterstudierende von Fachhochschulen, die in ihrer Abschlussarbeit eine innovative Geschäftsidee entwickeln, und gibt ihnen die Chance, ihre Idee in neue Produkte oder Dienstleistungen umzusetzen.

Emanuel Hadjikan E-Mobility
Emanuel Hadjikan hat den Prototyp der Software bereits im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelt.

Software vereint technische Aspekte und Betriebsparameter

Das neue Software-Tool soll Betreibern von grossen Fahrzeugflotten eine nachhaltige Planung und Optimierung von elektrischen Fahrzeugen und der dazugehörigen Infrastruktur ermöglichen. Dazu werden erstmals technische Aspekte (Energieversorgung, Batterien, Stromproduktion) mit Betriebsparametern (Reichweiten, Ladezeiten) und Entwicklungsszenarien in einer Software integriert. So können beispielsweise Fahrzeugeinsätze effizient geplant und die Betriebsbedingungen der Batterien analysiert und optimiert werden. Die Nachladung der Fahrzeuge wird auf den Fahrzeugeinsatz abgestimmt, wodurch der Bedarf an Fahrzeugen und Infrastruktur sowie der Einfluss auf betriebliche Aspekte minimiert werden können. Der Prototyp der Software wurde von Emanuel Hadjikan bereits im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelt und ermöglicht die nachhaltige Elektrifizierung des städtischen Bieler Busnetzes bis 2030.

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