Mensch und Haus. Wohnen, Bauen und Wirtschaften in der ländlichen Schweiz
In einer Kooperation mit der Universität Basel und dem Freilichtmuseum Ballenberg arbeiten Forschende der BFH daran, die Lebensgeschichten historischer Bauernhäuser und ihrer Bewohnenden zu dokumentieren.
Steckbrief
- Lead-Departement Architektur, Holz und Bau
- Institut(e) Institut für Siedlung, Architektur und Konstruktion ISAK
- Forschungseinheit(en) Fachgruppe Baukultur FGBK
- Förderorganisation SNF
- Laufzeit (geplant) 01.09.2020 - 31.05.2024
- Projektverantwortung Prof. Dr. Marion Sauter
- Projektleitung Prof. Dr. Marion Sauter
-
Projektmitarbeitende
Prof. Dr. Marion Sauter
Linda Imhof
Stefan Kunz - Schlüsselwörter Kulturgeschichte; Architekturgeschichte; Bauernhausforschung
Ausgangslage
Landschaft und Landwirtschaft in der Schweiz verändern sich rasant, ebenso die entsprechenden Forschungsschwerpunkte. Im Fokus stehen heute nicht mehr nur Typologie und Konstruktion der ruralen Gebäude, sondern auch die Verwobenheiten in den konkreten Praktiken des Bauens, Lebens, Wohnens und Wirtschaftens im Laufe der Generationen. Haus und Mensch werden in ihrer wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wechselwirkung untersucht und Transformationsprozesse analysiert. Berücksichtigung finden auch Einrichtungen, Nebengebäude, Tiere, Umschwung und bewirtschaftete Grundstücke. Die Forschungsgrundlage bilden bauhistorische, sozial- und wirtschaftsgeschichtliche sowie kulturanthropologische Ansätze.
Vorgehen
Die beiden Dissertationen, die derzeit an der BFH entstehen, widmen sich dem Wandel der Dörfer und Täler am Rand der Tessiner Magadino-Ebene, aus denen die Landwirtschaft nahezu verschwunden ist, und der Gemeinde Adelboden BE, die heute touristisch geprägt ist. Sie fassen einen Zeitraum von jeweils gut 200 Jahren. Das SNF-Team besteht aus insgesamt fünf Forschenden unterschiedlichster Fachrichtungen. Weitere Themen sind etwa ländliche Eliten in der Westschweiz oder Armut, basierend auf der Analyse von Taglöhnerhäusern im Mittelland. Der Untersuchungszeitraum reicht bis in die Gegenwart und besitzt damit eine hohe Aktualität. Das Projektteam arbeitet eng mit Bauforschenden, Familienforschenden, Forschenden zur Agrargeschichte und lokalen historischen Vereinen zusammen und bezieht im Rahmen von Citizen Science auch eine weitere Bevölkerung mit ein. Die erhobenen Daten werden in einer Datenbank öffentlich zugänglich gemacht.