Eine innovative Lagerungsschiene zur Behandlung des plantaren Fersenschmerzes

Der Ortho-Team «Dorsallift» – eine innovative Lösung zur Behandlung des plantaren Fersenschmerz. Eine Wirksamkeitsstudie zur klinischen Effektivität und Optimierung des Hilfsmittels Dorsallift.

Steckbrief

  • Lead-Departement Gesundheit
  • Institut Physiotherapie
  • Forschungseinheit Neuromuskuläre Kontrolle
  • Förderorganisation Innosuisse
  • Laufzeit 01.01.2020 - 31.03.2023
  • Projektverantwortung Prof. Dr. Heiner Baur
  • Projektleitung Prof. Dr. Heiner Baur
  • Partner Ortho-Team AG Bern
  • Schlüsselwörter Plantarer Fersenschmerz, Plantarfasciitis, Schuheinlage, Nachtlagerungsschiene

Ausgangslage

Der plantare Fersenschmerz ist eine akut entzündliche oder chronisch degenerative Veränderung der Sehnenplatte an der Fusssohle und gilt als häufiges Beschwerdebild in der Allgemeinbevölkerung und im Sport. Zur Therapie der Erkrankung werden oft multiple konservative Therapien verordnet (z.B. Physiotherapie, Schuheinlagen, Infiltrationen, Nachtlagerungsschienen). Nachtlagerungsschienen scheinen laut Literatur eine vielversprechende Option zu sein, allerdings haben herkömmliche Schienen viele Nachteile in der Handhabung, die der Compliance abträglich sind. Eine innovative Nachtlagerungsschiene wie die Dorsallift der ORTHO-TEAM Gruppe hat erhebliches Potential, die Nachteile aktueller Versorgungen (schwer, klobig, unkomfortabel, schlechte Belüftung) mit einzigartigem Design (z.B. freiliegende Ferse) und Material (Thermoplast) positiv im Markt zu positionieren. Allerdings fehlt eine Studie zum Beleg der klinischen Wirksamkeit. Es konnten deshalb bisher vereinzelt Gesundheitsfachpersonen von den Vorteilen der Dorsallift überzeugt werden, für eine durchdringende Argumentation am Markt ist jedoch ein wissenschaftlicher Nachweis erforderlich. Eine Studie muss folglich die Wirksamkeit der Dorsallift jetzt beweisen, damit die positiven subjektiven Erfahrungen objektiv belegen können.

Vorgehen

Dazu plant das ORTHO-TEAM zusammen mit der Berner Fachhochschule (Physiotherapie) und ihrem Netzwerk von Ärzt*innen eine randomisierte, kontrollierte Studie bei der sowohl subjektive Daten (Schmerz und Funktion), als auch objektive Daten zur Sehnenstruktur (Ultraschalldiagnostik) erhoben werden. Patientenfeedback wird dabei zur Weiterentwicklung und Marktverbreitung der Dorsallift genutzt.

Ergebnisse

In der Untersuchung wurde eine Patientengruppe mit plantarem Fersenschmerz mittels Schuheinlagen versorgt. Eine zweite Patientengruppe erhielt ebenfalls Schuheinlagen und zusätzlich eine «Dorsallift»-Schiene. In beiden Gruppen zeigte sich nach einer 8-wöchigen Intervention eine erhebliche Verbesserung der Schmerzsymptomatik. Ebenso verbesserten sich Scores, die die funktionellen Einschränkungen durch die Beschwerden beurteilen. Dies wurde mit dem «Foot-Function-Index» FFI gemessen. Dieser Index ist speziell für fussbezogene Beschwerden entwickelt worden. Die Lebensqualität, welche mit dem «12-Item Short Form Survey (SF-12)»-Fragebogen erhoben wurde, zeigte sich ebenfalls leicht verbessert. Die Gruppe mit «Dorsallift»-Versorgung zeigte dabei eine geringfügig stärker ausgeprägte Verbesserung als die Gruppe, die nur mit Schuheinlagen versorgt wurde. Der Tragekomfort des Hilfsmittels «Dorsallift» wurde durchgehend positiv beurteilt.

Ausblick

Anschliessend ist eine klare Therapieempfehlung formulierbar. Bei entsprechender Bewerbung und Verbreitung der Studienergebnisse ist zu erreichen, dass Ärzt*innen und Therapeut*innen zukünftig auf die Verordnung multipler Therapien verzichten. Letztlich lassen sich damit auch Kosten für das Gesundheitswesen (Therapiekosten, Arbeitsausfall) einsparen.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen