Evaluation Projekt Mentoringprogramm Kanton Bern

Das Mentoringprogramm richtet sich an über 50-jährige Stellensuchende mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II oder höher. Die Teilnahme ist freiwillig. Die BFH evaluiert die Pilotphase, die von März 2023 bis Juni 2024 dauert.

Steckbrief

Ausgangslage

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten mit der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung stark verändert. Seit ungefähr zehn Jahren haben sich in der Fachwelt die Begriffe «Arbeit 4.0» bzw. «New Work» etabliert. Die Schweizer Wirtschaft ist auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Doch zwischen 2015 und dem Ausbruch der Corona-Pandemie nahm der Fachkräftemangel stetig zu. Die Gründe dafür sind vielfältig. Erschwerend wirkt, dass Fachkompetenzen allein nicht mehr ausreichen. Immer mehr sind digitale Kompetenzen und ausgeprägte Soft Skills wie Sozial- und Selbstkompetenzen gefragt. Gut qualifizierte und erfahrene Personen, die meist unverschuldet ihre Stelle verloren haben und auf der Suche nach einem neuen Job sind, könnten dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Es ist bekannt, dass offene Stellen häufig nicht ausgeschrieben werden. Deshalb ist ein tragfähiges Netzwerk bei der Stellensuche von zentraler Bedeutung. Hier setzt das Mentoringprogramm des Kantons Bern an.

Vorgehen

Das Evaluationsdesign sieht die Befragung der wichtigsten Stakeholder vor. Die Stellensuchenden und die Mentor*innen werden fortlaufend mittels Online-Befragung zu ihren Erfahrungen mit dem Mentoringprogramm befragt. Die RAV-Beratenden werden im Rahmen eines gemischtsprachlichen Workshops befragt. Die in den Befragungen erzielten Erkenntnisse werden in einem Zwischenbericht festgehalten, der dem Auftraggeber per Ende 2023 zur Verfügung gestellt wird. Zusätzlich werden je ein Workshop mit Mentees und Mentor*innen sowie ein Interview mit der Projektleitung durchgeführt. In der erste Hälfte 2024 wird eine Wirkungsanalyse durchgeführt und das Kosten-Nutzen-Verhältnis des Pilotprojekts berechnet.